Derzeit befinden in Deutschland etwas mehr als 4.474 Patienten wegen COVID-19 in intensivmedizinischer Behandlung. Von insgesamt derzeit 22.746 Intensivbetten sind noch knapp 3.000 frei. "Dies ist ein Notruf", schrieb Charité-Virologe Christian Drosten am Donnerstag auf Twitter und teilte einen Text des wissenschaftlichen Leiters des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis:
Weiter schreibt Karagiannidis, der sich vehement für einen sogenannten "scharfen Lockdown" ausspricht:
"Liebe Entscheidungsträger, wie hoch sollen die Zahlen denn noch steigen bevor Ihr reagieren wollt??? Wir verpassen jede Ausfahrt zur Senkung der Zahlen." (Rechtschreibung wie im Original; Anm. d. Red.)
Laut einer Grafik des Portals Statista auf Basis von Zahlen des Robert Koch-Instituts sinkt dagegen die Zahl der neu hospitalisierten COVID-19-Fälle in Deutschland weiter. So wurden in Kalenderwoche 13/2021 noch 3.246 COVID-Fälle in Krankenhäuser eingeliefert. In Kalenderwoche 51/2020 waren es noch über 12.000 Fälle – der bisherige Höchststand. Gleichwohl ist das medizinische Personal auf den Intensivstationen seit Wochen einer sehr hohen Belastung ausgesetzt. Und da der Anteil der positiven Corona-Tests zuletzt stieg, könnte die Zahl der Hospitalisierten in den kommenden Wochen möglicherweise ebenfalls wieder ansteigen.
Laut dem Ärzteblatt sind viele Intensivstationen personell schlecht aufgestellt. Die Berliner Charité und die Universitätsklinik in Frankfurt am Main haben vor einem Personalmangel auf Intensivstationen bei der Bekämpfung der Corona-Krise gewarnt. Der an der Charité für das Personalmanagement Verantwortliche Ulrich Frei sagte in Berlin, es gebe "einen absoluten Mangel an Intensivpflegekräften, schon seit langer Zeit". Es gebe genügend Intensivbetten, aber nicht das Personal dafür.
Viele Krankenhäuser hatten im Spätsommer letzten Jahres die Intensivbetten für Corona-Patienten zum Teil bereits deutlich reduziert. Die Zahl der belegten Betten insgesamt ist seit vergangenen Frühjahr weitgehend konstant.
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