Die Mehrheit der Bundesbürger würde sich einer Umfrage zufolge mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V impfen lassen, sofern dieser von der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen wird. 55 Prozent der Befragten sind offen für eine Impfung mit dem Vakzin. Das ist das Ergebnis einer YouGov-Umfrage für das Handelsblatt.
Nur 19 Prozent der Befragten lehnen demnach eine Impfung mit dem Vakzin ab. 14 Prozent der Befragten seien noch unschlüssig, ob sie sich im Falle einer europäischen Zulassung des russischen Impfstoffs auch damit impfen lassen würden. Zwölf Prozent der Teilnehmer gaben an, generell nicht geimpft werden zu wollen.
Das vom staatlichen Gamaleja-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelte Vakzin ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff und damit dem Impfstoff von AstraZeneca ähnlich. Um die Informationen in den Körper zu schleusen, nutzen beide abgeschwächte, harmlose Viren. Ziel ist es, das Immunsystem dazu zu bringen, Abwehrreaktionen gegen SARS-CoV-2 hervorzurufen. Bei Kontakt mit dem Coronavirus ist der Körper dann vorbereitet und kann die Infektion besser eindämmen.
Verabreicht wird der russische Impfstoff in zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen. In einer "Zwischenanalyse" der wichtigen Testphase III mit rund 20.000 Freiwilligen kamen russische Forscher auf eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Die Ergebnisse wurden im Februar 2021 ebenfalls im medizinischen Fachblatt The Lancet publiziert.
Damit hat Sputnik V eine in etwa gleiche Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer und eine deutlich höhere als das Mittel von AstraZeneca.
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