Sind Geimpfte infektiös? Patientenschützer fordern rasche Aufklärung zur Aufhebung rigider Maßnahmen

Angesichts der hohen Impfungsrate etwa in Altersheimen kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, dass immer noch keine Klarheit geschaffen wurde, ob Geimpfte infektiös sind oder nicht. Dabei sei die Antwort auf diese Frage zentral hinsichtlich der Einschränkung der Freiheitsrechte.

Patientenschützer fordern eine rasche Antwort auf die Frage, ob Geimpfte andere Menschen anstecken können oder nicht. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, erklärte gegenüber der der Deutschen Presse-Agentur:

"Es ist unerträglich, dass diese Schlüsselfrage immer noch nicht von der Bundesregierung beantwortet wird."

Er fügte hinzu: "Das RKI als oberste Pandemie-Behörde muss endlich für Klarheit sorgen, ob Geimpfte infektiös sind oder nicht." Angaben von Impfstoff-Herstellern allein seien ohne amtliche Bestätigung praktisch wertlos.

Es ist weiterhin unklar, ob gegen Corona Geimpfte andere Personen mit dem Virus anstecken können. Zuletzt weckte eine Studie aus den USA die Hoffnung, dass mit den Vakzinen von Pfizer/Biontech und Moderna geimpfte Menschen andere in den meisten Fällen nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden.

Dadurch, dass diese Frage noch nicht beantwortet sei, würden zu viele Freiheitsrechte eingeschränkt, mahnte Brysch.

"Insbesondere bekommen das jetzt Pflegeheimbewohner zu spüren. Mehr als 75 Prozent der Menschen haben hier bereits eine zweite Impfung erhalten, doch an den restriktiven Regelungen ändert sich nichts."

Niemand in Deutschland würde akzeptieren, einen privaten Besuch einen Tag vorher anzumelden und auf eine halbe Stunde zu begrenzen, sagte Brysch. "Doch Bund, Länder und Heimbetreiber verkaufen solche rigiden Maßnahmen als Öffnungskonzepte. So unterscheidet sich dieses Osterfest nicht von dem im letzten Jahr."

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(dpa/rt)