Die Berliner Polizei hat laut rbb am Dienstagabend eine Hochzeit aus dem Clan-Milieu in Berlin-Neukölln "beobachtet". Die Polizei und das Ordnungsamt sollen mit mehreren Einsatzkräften vor dem Gelände der Hochzeitsfeier gestanden haben, um mögliche Verstöße gegen die geltende Corona-Eindämmungsverordnung festzustellen und zu ahnden.
Ein Mann der bekannten Großfamilie Remmo heiratete nach Tagesspiegel-Informationen eine Frau eines anderen, ebenfalls bundesweit bekannten Clans. Offenbar erwogen Beamte, die Hochzeit auflösen zu lassen – die Angehörigen des Brautpaares, so unbestätigte Angaben, könnten das pandemiebedingte Abstandsgebot ignorieren.
Die Hochzeitsfeier soll auf dem ehemaligen Gelände der Familie, in einer Villa in Alt-Buckow, stattgefunden haben. Nach rbb-Informationen fuhr das Brautpaar am Abend in einem Wagen vor und ging in das Gebäude. Noch ist unklar, wie viele Personen sich tatsächlich in der Villa aufgehalten haben. Auf das Gelände selbst gelangten die Polizisten offenbar nicht.
Das Haus und das Grundstück sind den Berliner Beamten durch einige Einsätze bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat 2018 insgesamt 77 Immobilien des Berliner Clans beschlagnahmt. Darunter auch die Villa, in der nun die Hochzeitsfeier stattgefunden haben soll. 2020 bestätigte das Berliner Kammergericht die Beschlagnahmung, nachdem der Clan dagegen Beschwerde eingelegt hat. Obwohl das Land Berlin inzwischen Eigentümer ist, wohnen laut rbb noch immer Clan-Mitglieder in dem Haus.
Mitglieder aus der Remmo-Familie sind für den Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Bode-Museum 2017 verurteilt worden. Wegen des Juwelen-Diebstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden befinden sich weitere Clan-Mitglieder in Dresden in Untersuchungshaft. Unklar ist, ob die Polizei in das Geschehen in der Villa eingreifen musste.
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