Zu diskriminierend: Keine "Indianerhäuptlinge" bei den Grünen erlaubt

"Diskriminierende Denkmuster" wollen die Grünen hinterfragen. Ihre Spitzenkandidatin für die Berlin-Wahl wurde für ihre Äußerung in einem Video gerügt, sie habe als Kind gerne "Indianerhäuptling" gespielt. Parteikollegen sprachen von Diskriminierung – die Äußerung wurde im Nachhinein aus dem Video gelöscht.

Die Grünen-Politikerin Bettina Jarasch möchte gern bei der Wahl in Berlin Regierende Bürgermeisterin werden und in das Rote Rathaus einziehen. In einer Rede, die Teil eines Werbevideos ihrer Partei wurde, berichtete die 52-Järhige aus ihrer Kindheit. Damals hätte sie gerne "Indianerhäuptling" gespielt. Einzelnen in der Partei war diese Aussage aber nicht "grün" genug – sie wurde schließlich aus dem Video herausgeschnitten. Daraufhin reagierte Jarasch mit einer Entschuldigung. Es habe sich um "unreflektierte Kindheitserinnerungen" gehandelt. Auch sie müsse dazulernen. 

Auf Twitter schrieb Jarasch

"Ich habe einen Ausdruck benutzt, den Menschen als diskriminierend empfinden können, und zwar sehr konkret. So etwas passiert. Inzwischen habe ich mit einem Parteimitglied gesprochen, die das persönlich betrifft und die dieser Ausdruck tatsächlich verletzt. Auf eine solche Wortwahl zu verzichten, kostet nicht viel. Deshalb sollte man es tun – aus Respekt. Und deshalb haben wir die Worte nicht uneingeordnet im Livestream stehen lassen, sondern transparent darauf hingewiesen, dass wir den Ausdruck nachträglich gelöscht haben."

Jarasch möchte laut eigener Aussage die Hauptstadt "klimaneutral, lebenswert und sozial" machen. Auf ein Dienstfahrzeug würde sie in ihrem neuen Job verzichten, und auch den Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100 hält sie für diskussionswürdig. Es solle dort auf eine Fahrspur verzichtet werden. Als Regierende Bürgermeisterin würde sie eine Koalition mit SPD und Die Linke befürworten. 

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