Der russische Pharmakonzern R-Pharm will den Corona-Impfstoff Sputnik V von Juni oder Juli an im bayerischen Illertissen produzieren. R-Pharm-Manager Alexander Bykow sagte in Moskau:
"Wir unternehmen alle Anstrengungen, damit es im Sommer losgehen kann."
In Illertissen mit seinen rund 17.480 Einwohnern stehen 350 Mitarbeiter bereit und könnten monatlich Millionen Dosen des Impfstoffs produzieren und abfüllen. Der nahegelegene Flughafen Memmingen bietet internationale Anbindung. Bykow weiter:
"Wir haben die Ausrüstung schon dort und die Kader."
Die genaue Produktionskapazität nennt er noch nicht. Im Moment prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung des Präparats. "Wir warten auf die Entscheidung der EMA, weil das eine legitime Grundlage ist, auf der wir produzieren können", erklärte Bykow. Von Illertissen aus könnten dann auch andere Staaten in der EU mit Sputnik V versorgt werden.
Die EMA werde den russischen Impfstoff Sputnik V möglicherweise erst im Mai zulassen. Dies erklärte Marco Cavalieri, Leiter der Impfstrategien bei der EMA. Am 4. März hat die Arzneimittelbehörde den Beginn einer Untersuchung des Sputnik-V-Impfstoffs bekannt gegeben. Die EU-Regulierungsbehörde erklärte, dass Fachleute im Rahmen der Untersuchung die Übereinstimmung des Arzneimittels mit den EU-Standards im Bereich Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität bewerten werden.
Mehrere ostdeutsche Ministerpräsidenten hatten sich bereits dafür ausgesprochen, Sputnik V in Deutschland einzusetzen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigte nun Verhandlungen über Lieferverträge – und schloss einen nationalen Alleingang nicht mehr aus.
R-Pharm Germany GmbH im bayerischen Illertissen ist ein Tochterunternehmen des russischen Pharmakonzerns. Michael Unbehaun, Manager Engineering Site Projects, sagte RT DE: "Wir warten auf die Zulassung in der EU. Dann könnten wir sofort loslegen."
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