Um zu überleben: Modeladen wird zum Klopapier-Flagship-Store umgewandelt

Im baden-württembergischen Emmendingen durfte ein Modeladen wieder öffnen, nachdem er sein Sortiment umgestaltete und nun als Drogerie- und Lebensmittelmarkt neben Kleidung auch Hamsterartikel wie Klopapier, Desinfektionsmittel, Pasta und Schokolade verkauft.

Marcel Jundt hat das Warten satt. Seit einem Jahr hangelt er sich nun schon von Woche zu Woche, Monat zu Monat, stets in der Hoffnung, dass die Zwangsschließungen im Einzelhandel aufgehoben werden und er endlich sein Modegeschäft Blum-Jundt in Emmendingen wieder aufmachen kann. Da es aber auch bei ihm ums wirtschaftliche Überleben geht und eine Wiedereröffnung immer noch nicht absehbar ist, musste er handeln:

"Die einzige Möglichkeit, unsere Schließung wieder zu ändern, war im Prinzip eine Sortiment-Umgestaltung, um als Drogerie- und Lebensmittelmarkt wieder öffnen zu können."

Die Umgestaltung in einen "Klopapier-Flagship-Store" erlaubt Jundt nun neben seiner herkömmlichen Kleidung, Hamsterartikel wie Klopapier, Desinfektionsmittel, Pasta und Schokolade zu verkaufen. Mit der Umfunktionierung seines Ladens will der Kaufmann auch auf das Ungleichgewicht der Öffnungskriterien im Einzelhandel aufmerksam machen – darauf, wer öffnen darf und wer nicht. Bei seinen Kunden kommt das gut an. Und selbst das Emmendinger Gewerbeamt hat bei seiner Idee mitgespielt. Der Unternehmer führt aus:

"Ohne Hilfe der Stadt Emmendingen oder auch deren Gewerbeamt hätten wir es sicher nicht ganz so schnell umsetzen können. Wir sind froh, dass das Zusammenspiel aller gut geklappt hat."

Was auch gut geklappt hat, war der Zeitpunkt der Neugestaltung seines Ladens. Denn mit der Einführung des schärfsten Lockdowns seit Beginn der Corona-Krise und der in Emmendingen implementierten Corona-Notbremse kann Jundt sich mit seinem Kleider-Klopapier-Angebot zumindest für eine Weile über Wasser halten.

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