Der nächste Corona-Gipfel mit Bund und Ländern wird am 22. März abgehalten. Thema wird sein, wie man mit den Inzidenzzahlen umgehen soll, die über 100 liegen. In Bayern sind die Schulen unter bestimmten Voraussetzungen wieder geöffnet. Laut Plan soll der Präsenzunterricht in den Grundschulen nur dann stattfinden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 liegt.
Bei einem Wert zwischen 50 und 100 gibt es den Präsenzunterricht nur im Wechsel und mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern. Ab der 5. Klasse muss die Inzidenz für den Wechselunterricht unter 100 liegen. Was für die Abschlussklassen gilt, sollen die Kreisverwaltungsbehörden beschließen. Änderungen der Art des Unterrichts werden freitags getätigt.
Die Stadt Dortmund in Nordrhein-Westfalen wollte Schulen und Kitas am Montag, dem 22. März wieder schließen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen lehnte den Antrag der Stadt aber ab. Der Betrieb müsse auf der Basis von Wechsel-Präsenzunterricht weitergeführt werden.
Im Erzgebirge und in Zwickau werden aufgrund der gestiegenen Inzidenzwerte die geplanten Öffnungen von Schulen und Kitas schon jetzt wieder zurückgenommen. Die Marke von 100 sei zu lange in Folge überschritten worden, heißt es als Begründung. Dies veranlasste die Eltern zum stillen Protest. Sie hinterließen Kinderschuhe, Zeichnungen von den Kindern und Appelle auf den Treppen der Rathäuser. Auf den Protestschildern ist zu lesen:
"Öffnet die Schulen!"
"Gebt unseren Kindern ihr Leben zurück!"
"Kinder haben Rechte!"
Ein Bild vom Rathaus in Zwickau:
Die Sprecherin der Initiative Yvonne Drechsel, die den Protest in Zwickau leitet, sagte:
"Wir wollen den Kindern eine Stimme geben. Sie haben ein Recht auf Bildung, und sie leiden extrem unter der Situation."
In Zwickau wurde schnell wieder geräumt. Die Schuhe sollen sozialen Projekten gespendet werden, die Flyer und Briefe gehen an die Oberbürgermeisterin Constance Arndt.
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