DRK-Landeschef über Sputnik V: Keine ideologischen Entscheidungen bei Impfstoffen

Der Präsident des Deutschen Rotes Kreuzes in Berlin Mario Czaja meint, dass Entscheidungen über die Zulassung und Verwendung von Impfstoffen "auf wissenschaftlicher Basis" beruhen sollten. Zur Bedeutung von Sputnik V für Deutschland äußert er sich im Interview mit RT DE.

Der Präsident des Deutschen Rotes Kreuzes in Berlin Mario Czaja äußert sich gegenüber RT DE zur Bedeutung von Sputnik V für Impfungen in Deutschland. Dabei sei ihm wichtig, dass Entscheidungen über die Zulassung und Verwendung von Impfstoffen "unideologisch" seien und "auf wissenschaftlicher Basis" beruhten. Und weiter:

"Eine solche Debatte darf nicht aufgrund von geopolitischen Entscheidungen getroffen werden. Es braucht eine wissenschaftlich basierte Begründung für die Beschaffung von Impfstoffen."

Zuvor hatten sich mehrere Ministerpräsidenten aus Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ebenfalls dafür ausgesprochen, den russischen Impfstoff "schnellstmöglich" zuzulassen. Auch EU-Kommissar Thierry Breton, verantwortlicher Kommissar für den Binnenmarkt und Dienstleistungen in der Union, warb für eine Zulassung. "Die Russen sind ziemlich gute Wissenschaftler", sagte er am Mittwoch. 

Czaja bezeichnete Impfungen ansonsten als "einzige seriöse Möglichkeit, um COVID-19 zu bekämpfen". Das Impfen müsse jedoch freiwillig bleiben. In die Debatte um Impfpässe wolle er sich nicht einmischen, bezeichnete es jedoch als sinnvoll, "wenn wir innerhalb der EU einen gemeinsamen Nachweis haben, wie geimpft wurde".

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