Ramelow wirbt für Bestellung von Sputnik V-Impfstoff

Die Probleme der EU-Staaten einschließlich Deutschlands mit den westlichen Herstellern von Impfstoffen nehmen zu. Es bietet sich an, auch auf andere Impfstoffe zurückzugreifen – so etwa den russischen Impfstoff Sputnik V. Die positiven Stimmen in diese Richtung mehren sich.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat dafür geworben, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zu bestellen. "Für mich ist der Sputnik-Impfstoff eine große Chance, wieder schneller zur Normalität zurückzukehren", sagte der Linken-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag. "Ich appelliere an die Bundesregierung, gegenüber der EU deutlich zu machen, dass jetzt bei den Produzenten von Sputnik entsprechende Impfmengen geordert werden sollten."

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft Sputnik V derzeit. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche klargestellt, dass sie mit den Sputnik-Herstellern momentan nicht über einen Lieferrahmenvertrag für alle 27 EU-Staaten verhandelt.

Auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission Thomas Mertens hatte sich am Mittwoch positiv zum russischen Impfstoff geäußert. "Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut", sagte Mertens der Rheinischen Post am Mittwoch.

Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V soll von Juli an auch in Italien produziert werden. Das teilte die italienisch-russische Handelskammer am Dienstag in Rom mit. Die Firma Adienne Srl. in der Lombardei – eine Tochter des Schweizer Pharma-Unternehmens Adienne Pharma & Biotech – solle den Impfstoff herstellen. Der Handelskammer zufolge wurde eine entsprechende Vereinbarung mit dem staatlichen russischen Direktinvestitionsfonds RDIF geschlossen, der an der Sputnik-Entwicklung beteiligt ist – die erste mit einem europäischen Partner.

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(dpa/rt)