Angela Merkel sprach am Mittwoch im Gespräch mit den Mitarbeitern von Telefon-, Mail- und Chatseelsorgediensten Klartext und schwört auf weitere harte Monate ein. Die Corona-Lage bleibe in Deutschland noch bis zum Sommer angespannt. Danach würden die Effekte des Impfens deutlich werden, kündigte die Regierungschefin an. "Das sind jetzt noch drei, vier schwere Monate: März, April, Mai, Juni", betonte sie.
Wann die Pandemie ein Ende nehme, könne allerdings niemand wissen. Der Frühling mache zwar manches leichter, lasse aber auch die Einschränkungen mehr spüren. Der politische Umgang mit der Krise sei von Ungewissheit geprägt, betonte Merkel.
"Wir versuchen jetzt, die Brücken zu bauen, aber wir wissen auch nicht, wohin wir die genau bauen. Also, das Ufer sehen wir ja auch nicht."
Das sei ja überhaupt das ganz Schwierige an einer Pandemie, dass man das Ende nicht kenne. Bei der Finanz- und Bankenkrise vor einigen Jahren sei klar gewesen, dass man die Ursache beheben und die klammen Banken wieder mit Geld versorgen musste. Im Vergleich dazu sei in der Pandemie vieles unklar, sagte Merkel. "Ich weiß auch nicht, was dieses Virus noch anstellt", und ob es etwa zu weiteren Mutationen komme.
Die Kanzlerin würdigte die Arbeit der Menschen im Bereich der Telefon-, Mail- und Chat-Seelsorge. Diese berichteten, dass der Beratungsbedarf in der Corona-Pandemie stark zugenommen habe. Auch immer mehr Kinder und Jugendliche suchten Hilfe wegen Depressionen.
Mehr zum Thema - Vorösterliches Haken-Schlagen: Markus Söder im Schlaglicht