Am 31. Dezember 2019 wurde die WHO erstmals über Fälle von Lungenentzündung mit unbekannter Ursache in der chinesischen Stadt Wuhan informiert. Daraufhin identifizierten die chinesischen Behörden am 7. Januar 2020 als Ursache ein neuartiges Coronavirus, das vorläufig als "2019-nCoV" bezeichnet wurde.
Am 11. März 2020 stufte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus die Verbreitung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 nunmehr als Pandemie ein.
Rasch folgten markige Aussagen von Regierungschefs, die zeitnah von ebensolchen, nie dagewesenen Einschränkungen der Grundrechte, deklariert als "Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, bis zum heutigen Tag begleitet wurden. Frankreichs Premier Emmanuel Macron erklärte beispielsweise in seiner Rede an die Nation vom 16. März 2020:
"Wir sind im Krieg, wir kämpfen nicht gegen eine Armee, nicht gegen eine andere Nation, aber wir sind im Krieg".
Und Kanzlerin Merkel verkündete in ihrer Ansprache zur Corona-Pandemie am 18. März 2020:
"Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt."
Trotz der genannten Maßnahmen starben laut Statista bis zum 9. März 2021 72.189 Menschen an oder mit COVID-19. Davon waren 64.238 älter als 69 Jahre, das entspricht fast 89 Prozent aller Corona-Toten. In Hamburg sind die Corona-Toten beispielsweise durchschnittlich 83 Jahre alt.
Geht man von einer Gesamtbevölkerung in Deutschland von 83 Millionen Menschen aus, nehmen die Corona-Toten einen Anteil von 0,087 Prozent der Bevölkerung ein.
2019 verstarben in Deutschland insgesamt 939.520 Menschen, 2020 waren es 982.489 Menschen, 2018 waren es 954.874. Der Durchschnitt der Gesamttoten der letzten drei Jahre ergibt also 958.961. Setzt man dazu die Zahl der Corona-Toten von März 2020 bis März 2021 ins Verhältnis, zeigt sich, dass der Anteil dieser an der Gesamttotenzahl der mit oder an COVID-19 Verstorbenen bei etwa 7,528 Prozent beträgt.
Nicht zu vergessen sind die Langzeitfolgen der Krankheit. In einer ersten Vorab-Publikation von mehreren Forschern aus London hatten 13,3 Prozent der Erkrankten länger als vier Wochen Symptome, 4,5 Prozent länger als acht Wochen und 2,3 Prozent länger als zwölf Wochen. Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen liegen laut Robert Koch-Institut aber noch nicht vor.
Der Direktor des WHO-Regionalbüros in Europa, Hans Kluge, teilte Ende Februar in Kopenhagen mit:
"Etwa einer von zehn COVID-19-Betroffenen fühlt sich auch nach zwölf Wochen unwohl und viele noch viel länger."
Genau ein Jahr nach Beginn der Pandemie gibt es in Deutschland rund 117.400 mittel PCR-Test nachgewiesene Coronavirus-Infizierte. Das entspricht 0,141 Prozent der Bevölkerung.
Die massiven, sozialen und ökonomischen "Kollateralschäden" insbesondere für Kinder, Jugendliche, isolierte Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Alleinerziehende und große Teile des Mittelstandes, die ab dem 1. Lockdown seit dem 22. März 2020 immer stärker spürbar wurden, werden das Land noch viele Jahre beschäftigen. Dazu kommt eine fatale gesellschaftliche Spaltung, die nur schwer zu korrigieren ist.
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