In einem Haus im Saarbrückener Stadtteil St. Arnual sind am Sonntag bis zu 200 Katzenkadaver und 32 verwahrloste lebende Katzen entdeckt worden. Ein Zeuge hat nach Angaben des Saarländischen Rundfunks und der dpa die Polizei und den Tiernotruf alarmiert, weil er "klägliches Geschrei mehrerer Katzen" und "einen starken Verwesungsgeruch" wahrgenommen hatte. Sein Hund war entlaufen und auf das Grundstück gekommen.
Die Polizei fand ein völlig vermülltes Grundstück mitsamt einer Gartenlaube auf einem zugewucherten Gelände vor. Die Berufsfeuerwehr öffnete das Gebäude gewaltsam und entdeckte schon bei der ersten Sichtung eine große Zahl toter und lebender, offensichtlich verwahrloster Katzen. Die Einsatzkräfte riefen das Landesamt für Verbraucherschutz und Mitarbeiter des Bertha-Bruch-Tierheims hinzu. Gemeinsam konnten 32 lebende Katzen eingefangen und ins Tierheim gebracht werden.
Auf dem Gelände fanden sich zudem rund 150 bis 200 Tierkadaver in Müllsäcken, wie die Polizei in Saarbrücken am Montag mitteilte. Die Bild-Zeitung berichtet von weiteren toten Katzen, die "offenbar schon Jahre auf dem Grundstück lagen" und "teilweise in Metall-Fässer gelegt" wurden. Die Bergearbeiten waren so umfangreich, dass sie am Sonntagabend abgebrochen und heute fortgesetzt werden. Laut Bild soll dafür eine Fachfirma engagiert werden, da die Situation "selbst für die erfahrenen Tierschützer dermaßen belastend war, dass sich einige nach dem Einsatz übergeben mussten".
Die Gartenlaube gehört nach Polizeiangaben einer 73 Jahre alten Frau. Gegen die Inhaberin wurden mehrere Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Die Ermittlungen dauern an.
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