Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach sich am Mittwoch für den Einsatz des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V in Deutschland aus.
"Wir sollten alles tun, was möglich ist, um das Impfen in Deutschland zu beschleunigen."
Das russische Vakzin müsste vorher jedoch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für den Einsatz zugelassen werden; diese Zulassung steht jedoch noch aus.
Man sollte über mögliche Impfstofflieferungen mit Russland reden, sagte Haseloff weiter. Im Osten Deutschlands habe man eine lange Erfahrung mit russischen Impfstoffen.
"Wir haben kein Problem mit Sputnik V. Ich bin als Kind schon mit einem russischen Präparat erfolgreich gegen Kinderlähmung geimpft worden. (...) Ich würde mich jederzeit mit Sputnik V impfen lassen".
Allerdings würde er sich nicht vorzeitig und öffentlichkeitswirksam impfen lassen. Politiker sollten in solch einer Situation nur an letzter Stelle an sich selbst denken.
Russland hatte den Impfstoff Sputnik V bereits im vorigen Sommer registriert. Anfang Februar veröffentlichte dann das renommierte Medizinjournal The Lancet vorläufige Ergebnisse der Phase-III-Studie als bedeutenden Durchbruch für Sputnik V.
Die Daten von 19.866 Freiwilligen, von denen 4.902 zu einer Placebogruppe gehörten, zeigten, dass Sputnik V eine Gesamteffizienz von 91,6 Prozent aufweist. Den Zwischenergebnissen zufolge stieg die Wirksamkeit in der Gruppe von 2.144 Freiwilligen über 60 Jahren auf 91,8 Prozent.
Laut russischen Angaben wurde der Impfstoff in mittlerweile mehr als 30 Ländern registriert.
Im Vorfeld der am Mittwoch stattfindenden Bund-Länder-Beratungen plädiert Haseloff demzufolge für weitere Öffnungen bei einem Inzidenzwert von 50 bis 100 Neuinfektionen. Denkbar wäre es für den Minister, dass Einzelhändler mit Kunden Termine für das Einkaufen in kleinen Gruppen im Laden vereinbaren und Museen wieder öffnen.
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