Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Plus von mehr als einer halben Million Menschen ohne Arbeitsstelle. Im Vergleich zum Februar 2020 hat sich die Arbeitslosenzahl um 509.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vorjahresvergleich ein Plus von einem Prozentpunkt. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 4,6 Prozent.
Die sogenannte Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Februar bei 3.692.000 Personen. Das waren 359.000 mehr als vor einem Jahr. Vom 1. bis einschließlich 24. Februar wurde für 500.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Das höhere Niveau der Anzeigen seit November führt die Agentur auf die erneuten Eindämmungsmaßnahmen zurück.
So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im Dezember für 2,39 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergelds hatte nach dem bisherigen Höchststand im April mit knapp 6 Millionen sukzessive abgenommen, stieg im November mit den erneuten Eindämmungsmaßnahmen aber wieder an.
Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 294.000 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 40.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist dabei nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterbleiben Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege versperrt sind und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden können. Gleichzeitig waren 387.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 37.000 weniger als vor einem Jahr. Hier spiegeln sich die Einschränkungen und Unsicherheiten durch die Pandemie sowie die Transformationsprozesse in der Wirtschaft wider.
Die Bundesregierung will mit einer nun verdoppelten Prämie von 4.000 Euro pro Auszubildendem Betriebe locken. Für Betriebe, die sogar mehr Auszubildende als im Durchschnitt der drei Vorjahre einstellen, soll sich der Zuschuss auf 6.000 Euro erhöhen. Das geht aus Vorschlägen des Bildungs- und des Arbeitsministeriums hervor. Damit soll verhindert werden, dass der Ausbildungsmarkt zusammenbricht. Die höheren Prämien sollen für Ausbildungsverhältnisse gelten, die ab Juni 2021 beginnen. Dann sollen auch größere Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten die Prämie erhalten. Zu dem Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erklärte der Vorsitzende der BVMW Bildungskommission, Arthur Zimmermann, gegenüber RT DE:
"Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Anzahl der Lehrstellen abgenommen. Unternehmen sehen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten zunehmend davon ab, in ihren Betrieben junge Menschen auszubilden. Wir begrüßen es daher sehr, dass Minister Heil die Prämie für Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, aufstocken möchte."
Die duale Ausbildung sei für viele Mittelständler die Quelle künftiger Fachkräfte und daher für die gesamte deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Die Beschäftigung von Auszubildenden trage langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und einer niedrigen Jugendarbeitslosigkeit bei. Zimmermann weiter:
"Die Bundesregierung sollte sich daher zügig auf die Aufstockung der Corona-Ausbildungsprämie einigen, um dem Mittelstand Planungssicherheit bei der Anstellung und Weiterbeschäftigung von Auszubildenden zu geben."
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