Sachsens Ministerpräsident Kretschmer schließt Impfpflicht nicht mehr aus

Kommt nach direkten und indirekten Anreizen zum Impfen in Deutschland auch eine formelle Impfpflicht? Wenigstens Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will so etwas für die Zukunft nicht mehr ausschließen. Im vergangenen Jahr klang das bei ihm noch anders.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schließt nicht aus, dass es in Deutschland in Zukunft verpflichten sein könnte, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) zitierte den CDU-Politiker mit der Aussage:

"Reden wir mal Ende des Sommers darüber. Möglicherweise stellt sich diese Frage dann neu. Wenn sechzig, siebzig Prozent geimpft sind, dann kann man noch mal über die Impfpflicht reden."

Mit dieser Aussage setzte sich Kretschmer von der Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ab, die eine formelle Impfpflicht wiederholt ausgeschlossen hatten. Eine indirekte Impfpflicht durch das Gewähren bzw. das weitere Vorenthalten von Freiheitsrechten ist allerdings bereits absehbar.

In den sozialen Netzwerken stieß die Aussage Kretschmers auf Spott. Ein Twitter-Nutzer erinnerte daran, dass der Ministerpräsident noch im Mai 2020 auf Twitter erklärt hatte:

"Niemand wird in Deutschland gegen seinen Willen geimpft. Auch die Behauptung, dass diejenigen, die sich nicht impfen lassen, ihre Grundrechte verlieren, ist absurd und bösartig. Lassen Sie uns Falschnachrichten und Verschwörungstheorien gemeinsam entgegentreten."

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