In einem Artikel vom 25. Februar berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) von einer Stellungnahme Reiner Haseloffs als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt zu den EU-Sanktionen gegen Russland. Der Artikel ist so formuliert, als habe Haseloff gesagt, "es sei wichtig, direkt das russische Regime zu treffen". Tatsächlich hat Haseloff den Begriff "russisches Regime" niemals benutzt.
Nachfolgend der originale Wortlaut des dpa-Artikels, der zum Beispiel so auch von der Süddeutschen Zeitung und der Zeit übernommen wurde:
"Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat dafür geworben, neue EU-Sanktionen gegen Russland wegen der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ausschließlich gegen Verantwortliche zu verhängen. Er habe keine Patentlösung, aber es sei wichtig, direkt das russische Regime zu treffen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur."
RT DE stellte daraufhin eine Anfrage an den Regierungssprecher Sachsen-Anhalts, Dr. Matthias Schuppe, und wollte wissen, ob Haseloff wörtlich von einem "russischen Regime" gesprochen hätte. Schuppe antwortete darauf:
"Zum besseren Verständnis die autorisierten Zitate des Ministerpräsidenten. Von 'Regime' ist darin keine! Rede, es heißt dort 'Verantwortliche'."
Schuppe verwies auf die dpa, welche die Aussagen verändert habe. Eine entsprechende Anfrage von RT DE ließ die dpa bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels unbeantwortet.
Zumindest auf Twitter erklärte Daniel Rademacher, Nachrichtenchef von dpa, um 16:22 Uhr in Reaktion auf einen entsprechenden Tweet von RT Redakteur Florian Warweg:
"Wir haben das falsch formuliert und korrigieren den Text in Kürze."
Mehr zum Thema - Wie die Süddeutsche Zeitung einem Mitarbeiter von RT DE den Schauprozess macht