Corona-Drama in Leipzig: Fast jeder vierte Bewohner eines Seniorenheims tot

Nach einem bisher ungeklärten Corona-Ausbruch in einem Leipziger Altenheim sind innerhalb eines Monats 16 der 70 Bewohner der Einrichtung gestorben. Die Infektionswelle hatte sich kurz nach Beginn der Schutzimpfungen gegen das Virus ausgebreitet, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Der Ausbruch begann zwar noch am 18. Januar, wurde aber erst jetzt durch den Hinweis einer Angehörigen des Heims bekannt. Sie schilderte der Leipziger Volkszeitung das Ausmaß der Tragödie:

"Die alten Menschen sterben dort wie die Fliegen."

Auch der Geschäftsführer der Einrichtung Stefan Eckner bestätigte den Vorfall gegenüber dem Blatt. Ihm zufolge hätten die Heimbewohner am 14. Januar ihre erste Corona-Schutzimpfung bekommen. Geimpft seien demnach 45 Menschen. Am 18. Januar wurden Eckner zufolge die ersten Infektionen nachgewiesen. Bisher wurden insgesamt 46 Bewohner und 21 Mitarbeiter des Pflegeheims positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. 16 von ihnen starben.

Es blieb zunächst unklar, ob sich die Menschen noch vor oder bereits nach dem Impftermin angesteckt haben. Nach dem Ausbruch der Krankheit wurde das Heim vorübergehend unter Quarantäne gestellt, die am 10. Februar bereits wieder aufgehoben worden sei, so Eckner. Er ergänzte, dass aktuell alle Heimbewohner bereits negativ auf das Coronavirus getestet worden seien.

Aktualisierung: Auf eine Anfrage von RT DE bestätigte der Geschäftsführer Stefan Eckner den Vorfall:

Wir sind tief betroffen, dass bis heute 16 Bewohner/-innen verstorben sind. Wir halten die sehr hohen Standards ein, passen unsere Hygienekonzepte an und setzen alle geltenden Regelungen um, und trotz allem ist nicht nachvollziehbar, dass das Virus in unsere Einrichtung SAH "Am Auenwald" gelangt ist.

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