Der SPD-Nachwuchspolitiker und Juso-Funktionär Bengt Rüstemeier ist nach dem Bekanntwerden einer Reihe von Tweets mit Gewaltfantasien von allen Ämtern zurückgetreten. Rüstemeier hatte im Netz darüber fantasiert, Jungliberale und "Vermieterschweine" zu erschießen. Weiterhin hatte er mitgeteilt, dass er bei einem möglichen Sprengstoffanschlag auf Amazon-Gründer Jeff Bezos "klammheimliche Freude" empfinden würde. Jetzt hat Rüstemeier geschrieben:
"Hiermit bitte ich um Entschuldigung für meine dummen und unbedachten Äußerungen in den sozialen Netzwerken, die mir derzeit vorgeworfen werden. Mir ist klargeworden, dass diese Äußerungen als Aufforderung zur Gewalt verstanden werden können. Ich lehne Gewalt gegen Menschen als Mittel der politischen Auseinandersetzung strikt ab."
"Als Konsequenz lege ich hiermit meine Funktionen innerhalb der Jusos und der SPD nieder. Diese Fehler, die ich leider nicht rückgängig machen kann, belasten mich auch persönlich sehr. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich mich zunächst nicht mehr öffentlich äußern werde."
Die Berliner Jusos kritisierten die Tweets als "untragbare Entgleisung" und teilten mit, dass der Autor nach einem Gespräch am Sonntagnachmittag seine Ämter bei den Jungsozialisten niedergelegt habe:
"Wir möchten betonen, dass wir uns als Jusos Berlin an vielen Stellen gegen Gewalt und Hate Speech engagieren, im Netz und offline."
Der Berliner SPD-Politiker Tom Schreiber, Mitglied des Abgeordnetenhauses, hatte dagegen Aufklärung und Konsequenzen verlangt:
Bengt Rüstemeier hatte auf Twitter in verklausulierter Form gefordert, Jungliberale und Vermieter zu töten. Unter anderem schrieb er: "jungl1b€ra£€ €r5h007€n wann?" ("Jungliberale ershooten/erschießen wann?"). Und: "Denke, ein v@rm1€7€rschw€!n (Vermieterschwein) persönlich zu €rsh0073n (erschießen), kann hilfreich sein, aber muss nicht notwendig Voraussetzung sein."
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