Lockerungen der Corona-Maßnahmen ab Mitte Februar? – Gesundheitsminister Spahn zurückhaltend

Die Menschen sehnen Lockerungen in der COVID-19-Pandemie herbei. Doch Gesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich nun zurückhaltend zu möglichen Lockerungen der Corona-Maßnahmen ab Mitte Februar. Kanzlerin Merkel hatte sich bereits dagegen ausgesprochen.

Am Mittwoch kommender Woche wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten darüber entscheiden, ob der zunächst bis 14. Februar befristete Lockdown verlängert wird. Merkel lehnt eine Lockerung des Lockdowns ab. Sie bitte alle Menschen, "noch eine Weile durchzuhalten", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in der ARD-Sendung Farbe bekennen.

Zwar gebe es jetzt bundesweit eine Inzidenz von unter 100 neuen Corona-Fällen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. "Das ist eine gute Leistung, da waren wir lange nicht. Aber damit haben wir noch nicht wieder die Kontrolle über das Virus durch die Gesundheitsämter", ergänzte Merkel. Auch der Virologe Christian Drosten hatte eindringlich vor zu frühen Lockerungen der Beschränkungen gewarnt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich zurückhaltend mit Blick auf mögliche Lockerungen. Der CDU-Politiker sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe

"Die Zahlen sind ermutigend, es gibt bei den Neuinfektionen einen spürbaren Trend nach unten. Aber man kann noch nicht abschließend sagen, wo wir am 14. Februar stehen."

Vor dem Treffen von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten werde das Robert Koch-Institut erste Ergebnisse dazu mitteilen, wie sich die Mutationen des Coronavirus bisher verbreiteten. Spahn sagte weiter:

"Wir brauchen einen verantwortungsvollen Übergang vom Lockdown in einen neuen Normalzustand."

Aus seiner Sicht seien zuerst Kitas und Schulen dran. "Und danach wird nach und nach auch in anderen Bereichen gelockert." Ob das schon ab dem 15. Februar oder erst später gehe, werde nächste Woche entschieden. Die Stufenpläne, die manche Bundesländer erarbeiteten, halte er für klug. Man müsse regional unterschiedlich agieren und reagieren können, meinte der Gesundheitsminister. Er ergänzte: 

"Wir können nicht den ganzen Winter in diesem harten Lockdown bleiben. Das würden wir nicht gut aushalten als Gesellschaft."

Zugleich stellte Spahn rasche Verbesserungen bei der Corona-Warn-App in Aussicht. "Die nächste Aktualisierung in der kommenden Woche löst ein Problem, das uns seit Beginn des Projekts beschwert: die Nutzung der App auf älteren Handys." Das Update gebe es am 10. Februar. Damit werde es vier Millionen zusätzlichen Handybesitzern möglich sein, die Corona-Warn-App runterzuladen.

Mehr als 25 Millionen Mal wurde die App der Bundesregierung bislang heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 23 Millionen Menschen aktiv genutzt wird.

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(dpa/rt)