Markus Söder: Impfstoff entscheidet über Frage von Freiheit

Für Söder entwickelt sich das Impfen "zu einem echten Problem", "weil der Impfstoff einfach fehlt". Das sei insbesondere für ein Land wie Deutschland eine "psychologische Belastung". Denn der Impfstoff "entscheidet nicht nur über Leben, sondern auch über die Freiheit".

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat auf einer Pressekonferenz am Dienstag den schleppenden Fortschritt bei der Einführung des Coronavirus-Impfstoffs in Deutschland kritisiert:

"Das Impfen entwickelt sich zunehmend zu einem echten Problem. Zu einem Problem, weil der Impfstoff einfach fehlt. Es geht deutlich langsamer als möglich und entwickelt sich auch psychologisch zu einer Belastung."

Söder appellierte an das Engagement der Bundesregierung und der EU, die Impfstoffversorgung zu verbessern.

"Eines kann ich nur sagen, es führt zu Verdruss, wenn in anderen Ländern der Welt die Enkel geimpft werden, während bei uns die Großeltern auf die Impfung warten. Das ist für eine Region wie Europa und für ein Land wie Deutschland nicht einfach. Daraus entsteht große Verärgerung und erhöht dann auch nicht automatisch die Impfbereitschaft."

Warnend betonte Söder, dass der Impfstoff gebraucht werde und nicht nur über Leben, sondern auch über die Freiheit entscheide:

"Wir brauchen diesen Impfstoff. Der Impfstoff entscheidet nicht nur über Leben, sondern dazu auch über die Frage von Normalität, von Freiheit und von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit."

Die Europäische Union hat am Dienstag Pharmakonzerne, die Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickeln, ermahnt, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Zudem hatte sie letzte Woche ihren Unmut über Lieferverzögerungen der Impfstoffhersteller BioNTech/Pfizer geäußert.

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