Der Sportmediziner Wilhelm Bloch von der Sporthochschule Köln hält es für vertretbar, Profisportler und Athleten vor großen Wettkämpfen wie Olympia bevorzugt zu impfen. Er räumt ein, dass Athleten nicht unbedingt erste Priorität haben, es sei jedoch vorstellbar, dass man Ende März genug Impfstoff-Kapazitäten haben könnte. Dabei sei aber fraglich, ob Geimpfte das Virus noch übertragen können. Olympia ohne Impfung sei für ihn wie "ein Ritt auf der Rasierklinge", erklärte er in einem Interview mit der FAZ.
Bloch und sein Team von der Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin untersuchen mögliche Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung für Sportler. Er räumt ein, dass man derzeit noch keine genauen Aussagen treffen könne, aber es besteht die Sorge vor "dramatischen Risiken". Bei einem Teil der Sportler sehe man auch nach Wochen noch Leistungsveränderungen.
Bei den derzeit hohen Corona-Zahlen könne man zudem Sportevents nicht mehr sinnvoll durchführen. Im professionellen Sport sei man bisher gut durchgekommen, aber die nächsten Wochen und Monate könnten laut Bloch schwierig werden. Durch die hohe Zahl an Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, habe sich auch beim Profisport das potenzielle Risiko einer Ansteckung erhöht. Beim Hallensport oder bei Kontaktsportarten sei es besonders schwierig, das Risiko vertretbar gering zu halten.
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