Kein Ort zum Rodeln: Gedenkstätte Buchenwald beklagt sich über pietätslose Winterausflügler

Die Schneelandschaften in Thüringen gaben Anlass für viele sportliche Aktivitäten im Freien – darunter auch an Mahnmalsanlagen. So beschwerte sich die Gedenkstätte Buchenwald über unangemessenes Verhalten der Ausflügler, die in den dortigen Massengräbern Schlitten fuhren.

Wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora auf ihrer Webseite mitteilte, hätten in den vergangenen Wochen mehrere Menschen die Besucherordnung missachtet und auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Wintersport getrieben. Laut dem Direktor der Stiftung Jens-Christian Wagner endeten einige Spuren der Rodelschlitten sogar direkt bei den Gräbern. Er bemängelte gegenüber dem Spiegel:

"Mit dem zeitlichen Abstand nimmt die historische Sensibilität ab."

Die Gedenkstätte mahnte die Schlittenfahrer darüber hinaus zur Wahrung der Totenruhe und bat sie, jeglichen Wintersport im gesamten Bereich des ehemaligen Lagers und der Friedhöfe zu unterlassen:

"Für die Winterzeit bitten wir die Besucherinnen und Besucher der Mahnmalsanlage um ein Verhalten, das der Würde des Ortes angemessen ist. Verstöße gegen die Besucherordnung können wir an diesem Ort nicht dulden."

Sollten die Zuwiderhandlungen fortgesetzt werden, so drohte die Stiftung den Wintersportfreunden mit einer Anzeige. Auch die Sicherheitsvorkehrungen seien verstärkt worden, betonte Wagner.

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