Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, hat auf der Bundespressekonferenz (BPK) den Vorwurf zurückgewiesen, dass die politischen Beschlüsse zu den Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie keine wissenschaftlichen Grundlagen hätten. Seibert erklärte, die Regierungspressekonferenz sei nicht der Ort, um wissenschaftliche Studien zu diskutieren. Er verwies daher auf die wissenschaftliche Debatte, die sich täglich mit der Wirksamkeit von Maßnahmen auseinandersetze und sich regelmäßig mit ihren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit wende.
"Da gibt es ganz klare Aussagen über die Notwendigkeit und den Nutzen von deutlichen Kontaktreduzierungen, Aussagen von führenden Virologen, Epidemiologen, Experten, die rechnergestütze Modelle zur Entwicklung von Pandemien erstellen."
Seibert wies zudem auf die Webseite des Robert Koch-Instituts hin, die eine gute Quelle sei, um sich über den Stand der Forschung zu informieren.
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Auf die Rückfrage des RT-DE-Redakteurs Florian Warweg, welche konkreten Studien der Bundesregierung zur Wirksamkeit von Lockdowns vorliegen, antwortete Seibert erneut, dass die Bundespressekonferenz nicht der Ort sei, einzelne virologische oder epidemiologische Studien zu diskutieren.
"Ich glaube, dafür fehlen mir, aber wahrscheinlich auch ihnen – bei allem Respekt – die wissenschaftlichen Grundlagen."
Anschließend verwies der Regierungssprecher erneut auf den Forschungsstand der Wissenschaft zu dem Thema. Das einzig Gute an der Pandemie, sofern es überhaupt so etwas gebe, ist Seibert zufolge, dass man sich viel mehr mit Wissenschaft beschäftige. Er machte darauf aufmerksam, dass am Abend vor der Pressekonferenz zwei Wissenschaftler in der "Hauptnachrichtensendung des deutschen Fernsehens" interviewt wurden.
Als weiteres Beispiel nannte er einen Aufruf von etwa 1.000 Wissenschaftlern von Ende Dezember, die einen EU-weiten Lockdown forderten, sowie eine Stellungnahme der Leopoldina, Deutschlands nationaler Akademie der Wissenschaften, mit der Überschrift: "Feiertage und Jahreswechsel für harten Lockdown nutzen". Diese sowie weitere Stellungnahmen von Wissenschaftlern zur Thematik seien durch wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Studien untermauert:
"Die Arbeit der Wissenschaftlern ist fundamental wichtig, auch für die Entscheidungen, die dann wieder politisch verantwortet werden müssen."
Auf die Anmerkung Warwegs, dass die vom Regierungssprecher angeführten Papiere jeweils nur wenige Seiten stark seien, während es peer-reviewte und wissenschaftlichen Standards entsprechende Studien gebe, die Lockdowns für nutzlos bzw. schädlich hielten, blieb Seibert allgemein und wiederholte seine Aussage, dass die BPK nicht der Ort sei, "um einander mit wissenschaftlichen Studien zu überzeugen". Die Frage des RT-Redakteurs, ob die Regierung eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben habe, blieb unbeantwortet.
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