Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) kommandiert kurzfristig 10.000 Soldaten ab, damit sie die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen auf das Coronavirus SARS-CoV-2 testen. Mitte November hatte die Bundesregierung mitgeteilt, dass sie zur Bewältigung der Corona-Krise 20.000 Soldaten für den Einsatz im Inneren bereitstellen werde. Nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vom 13. Januar soll davon nun die Hälfte in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden.
Kramp-Karrenbauer begründet den Einsatz mit der Hilfeleistung in der COVID-19-Pandemie:
"Gerade die Schwächsten brauchen jetzt in der Pandemie unsere Hilfe. Deshalb steht die Bundeswehr bereit, in Alten- und Pflegeheimen kurzfristig mit bis zu 10.000 Männern und Frauen zu unterstützen, wenn wir gerufen werden."
"Das Angebot soll das Pflegepersonal entlasten", zitiert die dpa einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Kramp-Karrenbauer sei der Meinung, dass zu viel Zeit vergehe und dass die alten und pflegebedürftigen Menschen besonders in Gefahr seien, wenn nicht konsequent andauernd in den Alten- und Pflegeheimen getestet werden würde.
Bislang sind 1.156 Bundeswehrsoldaten in Alten- und Pflegeeinrichtungen aktiv. Ihr Einsatz umfasst die Durchführung der Corona-Schnelltests. Dazu erhalten sie eine Einweisung in die Handhabung durch die Hersteller.
Die Bild fragt auf die Bekanntmachung von Kramp-Karrenbauer empört: "Warum schickt die Bundeswehr nur 10.000 Soldaten?" Nach den Berechnungen der Zeitung müssten mindestens 28.000 Soldaten der Bundeswehr eingesetzt werden – zwei für jedes der 14.000 Alten- und Pflegeheim in Deutschland.
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