Wie die Bild zunächst berichtete, heißt es in dem an DFB-Präsident Fritz Keller gerichteten Schreiben: "Mit großer Verwunderung mussten wir daher an den vergangenen Spieltagen feststellen, dass ein Großteil der Fußballprofis sich mit frisch geschnittenen Haaren auf dem Platz präsentierte: einrasierte Scheitel, auf wenige Millimeter getrimmtes Nacken- und Schläfenhaar, saubere Konturen. Frisuren, die nur professionelle Friseurinnen und Friseure mit Profi-Equipment schneiden können."
Damit sei eine ganze Branche unter Druck gesetzt worden. "Viele Friseurbetriebe sind in ihrer Existenz bedroht, Beschäftigte und Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber müssen derzeit mit Kurzarbeitergeld oder ganz ohne Einkommen zurechtkommen. Der Unmut gegenüber topgestylten Fußballern, und in der Folge Kundenanrufen, die zu Schwarzarbeit und Regelverstößen wie Hausbesuchen überreden wollen, wächst", heißt es weiter in dem offenen Brief.
Die Folge sei, dass "normale Kunden" auch die Haare so schön haben wollten und die Friseure zu Schwarzarbeit aufforderten. Verbandschef Harald Esser gegenüber der BILD:
"Die Kunden rufen immer wieder an und fragen nach Terminen unter der Hand und wir sagen natürlich immer 'Nein'."
Es sei ein großes Privileg, dass der Profifußball während einer Pandemie weiter stattfinden dürfe. "Wir appellieren daher an Sie und den DFB: Zeigen Sie in Zeiten wie diesen Solidarität und setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Schwarzarbeit. Lassen Sie uns den Weg der Pandemiebekämpfung gemeinsam gehen", liest es in dem Schreiben des Verbands weiter.
Ein konkreter Verstoß von Profifußballern konnte bis jetzt jedoch nicht nachgewiesen werden. Zwar soll der Pariser Promi-Friseur Jardin de Paix auf seinem Instagramkanal Videos mit Spielern von RB Leipzig während des Haarschnitts gepostet haben, doch die betroffenen Spieler behaupteten gegenüber dem Club, dass die Videos vor dem Lockdown entstanden seien.
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