Unbekannte haben am frühen Montagmorgen offenbar einen Sprengsatz vor oder in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Mühlhäuser Straße in Eisenach gezündet. Das berichtet die Thüringer Allgemeine. Die Tat soll sich gegen 4.45 Uhr ereignet haben. Offenbar galt der Anschlag einer Kneipe in dem Haus, die als Treffpunkt der rechtsextremen Szene gilt.
Auch die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus. An der Fassade eines Hauses sei ein Schriftzug mit politischem Hintergrund angebracht worden, teilten die Beamten mit. Zu lesen ist dort: "Fight Nazis every day". Neben dem Schriftzug wurde ein sogenanntes Venussymbol aufgemalt. Ein vor dem Haus stehendes Auto wurde ebenfalls beschädigt. Trümmerteile und Splitter flogen bis auf die Grundstücke auf der anderen Straßenseite.
Menschen wurden bei der Explosion nicht verletzt, allerdings wurde das Wohnhaus geräumt, die Umgebung weiträumig abgesperrt. Auf die Gaststätte Bull's Eye hat es bereits im Oktober 2019 einen Anschlag gegeben. Inhaber und Gäste waren mit Schlagstöcken und Reizgas angegriffen und zum Teil erheblich verletzt worden. Auch Fensterscheiben und Teile der Einrichtung wurden zerstört.
Im Zusammenhang mit diesem Anschlag hatte die Bundesanwaltschaft im November 2020 in Leipzig eine 25 Jahre alte mutmaßliche Linksextremistin festnehmen und Wohnungen durchsuchen lassen.
Der Stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Thüringen Raymond Walk bezeichnete den Anschlag vom Montag auf Twitter als "neue Eskalationsstufe". Er vertraue den Ermittlungsbehörden.
Für den Thüringer FDP-Vorsitzenden und kurzzeitigen Ministerpräsidenten des Landes, Thomas Kemmerich, zeigt der Anschlag die zunehmende Gefährdung der politischen Kultur. "Andere Auffassungen und politische Positionen rechtfertigen keine Gewalt", schrieb Kemmerich ebenfalls auf Twitter.
Andere Twitter-Nutzer freuten sich ganz offensichtlich über den Angriff.
Die Kriminalpolizei Gotha und das Thüringer Landeskriminalamt ermitteln zu der jüngsten Explosion. Die Polizei rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden, wenn sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatorts gesehen haben.
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