Kampf gegen Coronavirus in Deutschland: Maskenverteilung scheitert an Gutscheinverzögerung

Bürgern ab 60 Jahren mit Vorerkrankungen wurden kostenlose FFP2-Masken versprochen. Um diese abzuholen, muss ein Gutschein vorgelegt werden. Der Druck des fälschungssicheren Gutscheins verzögert sich jedoch, und die Krankenkassen versenden nach Altersgruppen.

Deutschland befindet sich wieder im Lockdown. Schulen, Einzelhandel, Restaurants und Cafés bleiben geschlossen, es gibt Kontaktbeschränkungen. Man sorgt sich vor der Mutation des Coronavirus, die zwar nicht tödlicher, aber ansteckender sein soll. Mit den Impfungen gegen das Virus wurde Ende 2020 begonnen. Gesundheitsminister Jens Spahn und der Regierung wird vorgeworfen, die Impfungen zu zögerlich angegangen zu sein und zu wenig bestellt zu haben.

Bis zum Sommer, so der Gesundheitsminister, sollen alle Impfwilligen Zugang zum Impfstoff haben. Zuerst wird den Risikogruppen das Vakzin gespritzt. Anderen Risikogruppen wurden zum Schutz kostenlose FFP2-Masken versprochen. Diese sollen einen besseren Schutz als die OP-Masken für den einmaligen Gebrauch oder Stoffmasken bieten.

Es sind rund 30 Millionen Bürger, die in die Kategorie der über 60-Jährigen mit besonderen Vorerkrankungen fallen und denen ein solcher Mund-Nasen-Schutz zusteht. Hierfür brauchen die Betroffenen Gutscheine der Bundesdruckerei, die sie von der Krankenkasse zugeschickt bekommen sollten. Die "Bezugsscheine" seien besonders fälschungssicher, heißt es.

Bei einer Maskenverteilung im Dezember hatte es Fälle gegeben, in denen die Masken unter der Hand weiterverkauft wurden. Den Apothekern wurden zudem sechs Euro aus der Kasse der Steuerzahler pro Maske gegeben. Ein zu hoher Stückpreis, kritisierten die Grünen. 

Aber der Versand verzögert sich. Anfang Januar hätten diese bereits ausgeliefert werden sollen. Die Bundesdruckerei kommt nicht nach, und die Kassen versenden die Gutscheine nach Altersgruppen.

Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein Thomas Preis kritisiert:

"In den Apotheken stehen nun Menschen, die Gutscheine vorzeigen müssen, die sie noch nicht haben. Der Druck nimmt täglich zu, auch angesichts der Mutante des Coronavirus, die sich auf dem Kontinent weiter ausbreiten könnte. Einzelne Versicherungen haben auf Anfrage ihrer Versicherten bereits mitgeteilt, dass die notwendigen Voucher erst zum Ende des Monats Januar zugesandt werden."

Preis schlägt vor, die Masken kostenlos gegen Vorlage des Ausweises herauszugeben, bis das Problem behoben ist.

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