Wechsel im Gesundheitsministerium: Söder will mit neuem "Macher" Corona-Maßnahmen umsetzen

Ministerpräsident Markus Söder räumt auf: Ab sofort wird die bisherige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml durch Klaus Holetschek ersetzt. Für 17 bayerische Landkreise gilt die Bewegungsbeschränkung, Schulen bleiben geschlossen, Faschingsferien werden gestrichen.

Am Mittwoch informierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz über eine Personalentscheidung. Ab sofort werde die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml in die Staatskanzlei versetzt und der bisherige Gesundheitsstaatssekretär und Leiter der "Corona-Task-Force" Klaus Holetschek ihren Posten übernehmen. Söder nannte den Vorgang "eine souveräne Entscheidung, die mit allen besprochen ist". Holetschek sei als "Macher" bekannt, der seine Fähigkeiten in der Corona-Krise in der Zusammenarbeit mit den bayerischen Kommunen bewiesen habe.

Melanie Huml ist in die Kritik geraten, als es im August 2020 zu einer schweren Panne bei den von Söder propagierten Corona-Tests für Reiserückkehrer gekommen war und positiv Getestete nicht von ihren Testergebnissen erfahren hatten. Schon zu dem Zeitpunkt hatte es Rücktrittsforderungen gegeben. Zuletzt mehrte sich die Kritik wegen der langsam anlaufenden Impfkampagne in Bayern. Es gab Probleme beim Transport des Impfstoffs und Schwierigkeiten, Impftermine zu vereinbaren.

Söder informierte zudem, dass es in Bayern den ersten bestätigten Fall der mutierten Virusvariante aus Großbritannien gebe. Eine Reiserückkehrerin brachte die neue genetische Variante des Coronavirus namens VUI-202012/01 aus Großbritannien mit. Nach Darstellung von Söder sei diese Mutation um ein vielfaches ansteckender als das bisherige SARS-CoV-2.

Die Entscheidungen der Bund-Länder-Beratung sollen in Bayern konsequent umgesetzt werden. Die 15-Kilometer-Bewegungsbeschränkung gilt in Bayern für 17 Landkreise. Kitas und Schulen sollen mindestens bis Ende Januar geschlossen bleiben. Der Unterricht soll wie vor Weihnachten digital stattfinden. Um die verpasste Schulzeit nachzuholen, sollen dieses Jahr die Faschingsferien ausfallen und als Distanzunterrichtszeit gelten. Söder fasste zusammen:

"Es gibt keine Präsenz, aber auch keine verlängerten Ferien."

Für Kindertagesstätten, Schüler der Stufen eins bis sechs, Förderschüler und Kinder mit Behinderungen soll eine Notbetreuung eingerichtet werden. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Kinder privat zu betreuen – allerdings nur in einer festen anderen Kontaktfamilie. Die Planungen von Söder sehen vor, ab Februar zum Präsenzunterricht zurückzukehren, gestaffelt nach Jahrgangsstufen.

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(rt/dpa)