Das ZDF wollte wohl seinen Zuschauern noch ein bisschen Normalität vermitteln und übertrug zum 25. Mal auch zu diesem Jahreswechsel eine Live-Silvesterparty mit dem Titel "Willkommen 2021". Böllerverbot und Kontaktverbot ließen die Zuschauerzahlen erst recht in die Höhe schnellen. Auch diesmal entschied sich das ZDF für die Darbietung vom Brandenburger Tor aus. Zuschauer vor Ort und Feuerwerk durfte es zum Jahreswechsel bekanntlich nicht geben. Dafür sorgte die Polizei. Bis zu 500 Beamte sollen zu diesem Zweck im Einsatz gewesen sein. Eine Verletzung der Maskenpflicht kann in Berlin bis zu 500 Euro kosten.
Nicht nur die für die Silvesterfeier ausgegebenen Gelder führten zu Kritik, sondern auch eine "maskenfreie Zone". Auf Youtube tauchte ein Mitschnitt auf, der die Gemüter in den sozialen Medien erhitzte. Dieses Video zeigt den Eingang eines Partyzelts nahe dem Brandenburger Tor für die TV-Macher des ZDF. Auf einem Schild ist zu lesen "ESSEN & GETRÄNKE", auf einem darunter heißt es "MASKENFREI".
Viele Nutzer der sozialen Medien zeigten durchaus Verständnis dafür, dass es dort, wo gespeist wird, keine durchgängige Maskenpflicht geben kann – aber warum der explizite Hinweis auf eine "maskenfreie Zone"?
Der Vorgang löste zahlreiche kritische Kommentare aus. So spricht etwa der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg in einem Tweet von einer "Zweiklassengesellschaft".
Kritisiert wurde auch, dass die Masken reine Show gewesen seien. Während die Tänzer auf der Bühne ihr Gesicht mit einem Mund-Nasen-Schutz bedeckten, soll in der maskenfreien Zone – ohne Zugang für die Presse – gefeiert worden sein.
Die maskenfreie Zone sei von den Behörden genehmigt worden, rechtfertigte ein Sprecher des ZDF gegenüber der Bild-Zeitung. Diese Zone hätte den Angestellten dazu gedient, die Masken auch mal absetzen oder wechseln zu können.
Gegenüber RT DE nahm das ZDF folgendermaßen Stellung:
"Auf dem Produktionsgelände gab es gemäß dem behördlich genehmigten Koordinations- und Sicherheitskonzept Hygiene- und Infektionsschutz abgetrennte Bereiche, in denen die Mitwirkenden an einer kontrollierten Position die Möglichkeit hatten, ihre Masken vorübergehend abzusetzen oder die Maske zu wechseln.
Diese Bereiche waren als solche deutlich kenntlich gemacht und wurden im Rahmen der Wegeführung durch Schilder ausgeschildert. In den Bereichen, die unter freiem Himmel waren, gab es markierte Flächen, die einen Mindestabstand von zwei Metern garantierten. Außerhalb dieser Bereiche herrschte dauerhafte Maskenpflicht."
Insgesamt 3,58 Millionen sahen sich die Live-Übertragung vom ZDF mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner an. Für die zuvor aufgezeichnete ARD-Silvestersendung mit Jörg Pilawa entschieden sich 4,71 Millionen Zuschauer.
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