In der zunehmend hysterisch wirkenden Debatte um Alltagsrassismus ist auch der Ort Neger im Sauerland in den Fokus gerückt. Neger, das aus den Dörfern Unterneger, Oberneger und Mittelneger besteht, ist ein Stadtteil der Kreisstadt Olpe in Nordrhein-Westfalen. Der Bürgermeister von Olpe, Peter Weber (CDU), sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der Name immer wieder für Nachfragen sorge.
Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd im Mai 2020 im US-amerikanischen Minneapolis und den darauf folgenden Protesten gegen Rassismus auch in Deutschland seien Schreiben eingegangen, "in denen die Umbenennung des Dorfes Neger gefordert wurde", so der Bürgermeister. Im Sommer waren Ortsschilder beschmiert worden.
Weber erklärte, er habe "keine Veranlassung, einen seit Jahrhunderten etablierten Ortsnamen zu ändern":
"Selbstverständlich hat die Namensgebung keinen rassistischen Hintergrund."
Wesentlich sei die Einstellung der Menschen zu diesem Thema – und die stimme.
Die dpa zitiert den Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch mit der aussage:
"Das N-Wort ist extrem herabwürdigend, es ist in der deutschen Sprache eines der als am schlimmsten diskriminierend empfundenen Worte überhaupt."
Es gebe weitere Ortsnamen, die umstritten sein könnten, wie etwa Mohrkirch und Negernbötel in Schleswig-Holstein oder auch Groß Mohrdorf in Mecklenburg-Vorpommern, hieß es.
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(rt/dpa)