Wegen individueller Fehler bei der Aufbereitung ist acht Mitarbeitern eines Pflegeheims in Stralsund die fünffache Dosis des Impfstoffs verabreicht worden. Die sieben Frauen und ein Mann seien nach dem Vorfall am Sonntag nach Hause geschickt worden. Stefan Kerth (SPD), der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, teilte am Montag mit, dass sich vier der acht betroffenen Personen vorsorglich in ein Krankenhaus aufnehmen ließen. Sie hätten grippeähnliche Symptome gezeigt.
Weiter heißt es in der Mitteilung des Landkreises, dass nach Informationen des Herstellers BioNTech in Phase-I-Studien bereits größere Dosen an Probanden getestet worden sein sollen. Dabei seien keine bleibenden, unerwünschten Ereignisse gemeldet worden. Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle träten dosisabhängig auf und sollen "im Allgemeinen" leicht bis mittelmäßig und vorübergehend sein.
Eine Sprecherin von BioNTech bestätigte diese Information und erklärte, dass in den Versuchen bis zu 100 Mikrogramm Impfstoff ohne schwerwiegende Folgen verabreicht worden sein sollen. Sie verwies auch auf die ausführliche Produktinformation des Impfstoffs. Der erste Satz soll lauten:
"Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche, deren Inhalt vor der Verwendung verdünnt werden muss."
Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums erklärte am Montag außerdem, dass mit den ausgelieferten Fläschchen des Impfstoffs fünf statt sechs Personen geimpft werden können, da diese eine "leichte Überfüllung" aufweisen, damit die vom Hersteller garantierte Menge sicher mit dem Impfbesteck aufgenommen werden könnte. Sichergestellt werden müsse aber immer, "dass die vorgeschriebene Menge an 0,3 Milliliter Impfstoff gespritzt wird". (rt/dpa)
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