Die Vertreter der Bundesregierung betonten immer wieder, dass es keine formelle Impfpflicht geben werde. Anfang November erklärte beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU):
"Vor allem möchte ich auch nochmal darauf hinweisen: Niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen, sondern es ist eine freiwillige Entscheidung."
Nun räumte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) jedoch ein, dass man einen "indirekten Druck", sich impfen zu lassen, kaum verhindern könne. Dies wäre möglich, wenn Orte mit Hausrecht, wie etwa Restaurants oder Theater, in Zukunft davon Gebrauch machen und auf eine Impfung oder einen negativen Corona-Test bestehen. Im Morgenmagazin des ZDF sagte sie:
"Natürlich sind wir ein Land, was Privatwirtschaft hat. Verhindern werden wir das nicht können."
Laut Karliczek solle man jedoch "keine Unterschiede machen". Gleichzeitig betonte sie, dass die Impfstoffe sicher seien, da die Zulassungsverfahren die klassischen, üblich hohen Standards, die man in Europa kenne, hätten:
"Da haben wir überhaupt keine Abstriche gemacht. Man kann diesem Impfstoff vertrauen."
Weiterhin sagte sie, dass man die Herdenimmunität erreichen müsse, dazu benötige man eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent. Wie die Berliner Senatsverwaltung als Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch mitteilte, stellen sich die Bundesländer auf den Beginn der Impfungen am 27. Dezember ein. Zum Einsatz soll dabei der von den Firmen BioNTech und Pfizer entwickelte Impfstoff kommen.
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(rt/dpa)