Wie ein VW-Sprecher am Montag erklärte, hat der Konzern die Kosten für den sogenannten Pressefahrzeug-Pool den Steuerbehörden nachträglich "für einen mehrjährigen Zeitraum" als nichtabzugsfähige Betriebsausgaben angezeigt. "In der Folge wird ein Betrag in niedriger einstelliger Millionenhöhe nachgezahlt." Zuerst hatte der Business Insider über den Vorgang geschrieben.
Dem Bericht zufolge umfasste der Fahrzeug-Pool mehr als 500 Wagen, darunter Luxusautos von Audi, Bentley, Porsche, Lamborghini und Bugatti. Von der Steuer abgesetzt worden seien seit 2007 unter anderem die Kosten für Wartung, Verwaltung und Logistik. Erst 2015 sei der VIP-Fuhrpark intern kritisch hinterfragt worden. Nach dem Rücktritt des damaligen VW-Chefs Martin Winterkorn im Zug des Dieselskandals habe das neue Management dann eine Untersuchung der Praxis angeschoben.
Doch laut dem Business Insider soll VW noch bis 2016 einzelnen Personen auf der VIP-Liste sogar "Dauerleihgaben" zur freien Verfügung gestellt haben. Diese durften Fahrzeuge bis zu einem Jahr privat nutzen. Ferner soll VW einem wichtigen Auto-Journalisten für seine Hochzeit einen offenen Bentley spendiert haben – Lieferung und Abholung inklusive. "Ein Service, der sich bei den üblichen Presserabatten nicht finden lässt", wie Business Insider schreibt.
Zwar ist eine bevorzugte Behandlung von so genannten VIPs auch bei anderen Automarken üblich, "doch während andere Hersteller etwas früher die Compliance-Regeln spürbar anzogen, waren wir noch etwas länger großzügig", erklärte ein ehemaliger VW-Manager. VW teilte mit, in den vergangenen Jahren seien viele Prozesse "unter Compliance-Aspekten intensiv geprüft und bewertet" und "viele Tausend Prozesse angepasst, personelle Veränderungen vorgenommen und interne Abläufe verbessert" worden. Als Compliance wird die Einhaltung von Gesetzen und freiwilligen Richtlinien bezeichnet.
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