Lidl habe den Einkaufspreis für zehn Artikel aus dem Schweinefleischsortiment um 1 Euro pro Kilogramm angehoben, als Folge steige der Verkaufspreis im gleichen Umfang, teilte Lidl am Donnerstag in Heilbronn mit. Zuerst hatte die OM-Mediengruppe (Vechta/Cloppenburg) über die Preiserhöhung berichtet.
Lidl hatte vergangene Woche schon angekündigt, 50 Millionen Euro zusätzlich an die Landwirte über die Initiative Tierwohl auszuzahlen. Jetzt folge eine weitere Soforthilfemaßnahme für die unter Druck stehenden Schweinebauern, hieß es. Am Freitag will der Lidl-Konkurrent Aldi Gespräche führen, unter anderem mit der Bauern-Protestbewegung "Land schafft Verbindung".
Die sich in Existenznot sehenden Bauern klagen über für die Erzeuger zu niedrige Ankaufpreise und über ein aus ihrer Sicht unfaires Gebaren der Einzelhandelsketten. In den vergangenen zwei Wochen blockierten Bauern mit ihren Traktoren und Lkws in vielen Städten Zentrallager.
Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) im niedersächsischen Damme, Torsten Staack, begrüßte die Reaktion von Lidl. Er gehe davon aus, dass auch die anderen Händler nachziehen werden. Den stark gesunkenen Erzeugerpreisen stünden auf der anderen Seite sogar gestiegene Verbraucherpreise gegenüber. "Von den höheren Verbraucherpreisen ist bei den Bauern bislang nichts angekommen." Die Diskussion müsse zu einer auch für Bauern nachhaltigen Preispolitik führen.
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