Schikane oder Notwendigkeit? Einwohner Pforzheims gespalten über neue Corona-Maßnahmen

Seit Samstag gilt im baden-württembergischen Pforzheim eine nächtliche Ausgangsbeschränkung aufgrund der hohen Zahl positiv Getesteter. Die Stadt erließ zudem eine erweiterte Maskenpflicht in Fußgängerzonen und ein Veranstaltungsverbot sowie weitere strengere Maßnahmen.

In Baden-Württemberg belegt Pforzheim mit seine 125.000 Einwohnern momentan den Spitzenplatz bei den Corona-Infektionen. Wegen der hohen Inzidenzwerte besteht in der Pforzheimer Fußgängerzone seit dieser Woche zwischen 7 Uhr und 19 Uhr eine allgemeine Maskenpflicht. Das heißt konkret: kein Rauchen, Essen oder Trinken im öffentlichen Raum.

Keine einfache Aufgabe für die Polizisten, die die neuen Regelungen durchsetzen müssen. Denn auch wenn manche Einwohner die strengeren Corona-Maßnahmen willkommen heißen, kommen andere mit ihnen einfach nicht mehr klar. So sagte eine Bürgerin:

"Ich trage die Maske, weil sie zu tragen ist. Also ich bin kein Querdenker in dem Sinne, ich füge mich. Aber ich finde die Maßnahmen zu willkürlich. Gehen Sie in den Supermarkt und es ist wie Freitagabends auf der Messe, es sind so viele Menschen da. Hier (Fußgängerzone, Anm. d. Red.) muss ich Abstand halten, hier darf ich das nicht, und hier ist niemand um mich rum. Ich komm mit den ganzen Maßnahmen nicht klar, mir sind die viel zu willkürlich. Es ist keine Konsequenz dahinter." 

Ein anderer Pforzheimer begrüßte dagegen die neuen Maßnahmen: 

"Damit bin ich absolut einverstanden, weil irgendwann müssen die Zahlen runtergehen. Und solange wir es nicht über Vernunft regeln, muss man halt Verordnungen machen."  

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