Anfang dieser Woche hatten in mehreren Bundesländern Hunderte Landwirte mit ihren Traktoren und Lkws die Zugänge zu den Warenlagern mehrerer Discounter blockiert. Ihre Forderung lautet wie früher schon: Endlich faire Lebensmittelpreise.
Auch in Cloppenburg hatten nach Angaben der Polizei zeitweise bis zu 40 Traktoren die Zufahrt zu einem Zentrallager des Discounters Lidl blockiert. Dort hatte sich ein Lidl-Verantwortlicher schließlich bereit erklärt, sich für das Anliegen der Landwirte einzusetzen. Die Landwirte hoben daraufhin ihre Blockade auf – unter einer befristeten, ultimativen Bedingung: Sollte der Lebensmittel-Einzelhandel nicht reagieren, würden weitere Blockaden in ganz Niedersachsen folgen.
Allerdings endet am heutigen Freitagabend die Frist für dieses am Dienstag gestellte Ultimatum.
Der Leiter der Schwarz-Gruppe und Aufsichtsrat-Chef von Lidl und Kaufland Klaus Gehrig hatte Verständnis für die Bauern gezeigt und einen sogenannten Dringlichkeits-Gipfel der großen Handelsketten mit der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) gefordert. Ob aber bis zum Ablauf der Deadline ein Ergebnis, das die Landwirte zufriedenstellt, gefunden sein wird, ist noch offen.
Vertreter der protestierenden Bauern kündigten bereits an, sie würden notfalls mit ihren Aktionen weitermachen. Wann, wie und wo – das wollten sie nicht verraten. Eine Sprecherin der Polizei sagte, man beobachte die Szene und sei bereit einzugreifen.
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