Die Bundeswehr soll zukünftig mit Laserwaffen von Rheinmetall ausgestattet werden. Ein Auftrag im "unteren zweistelligen Millionen Euro Bereich" wurde Ende des zweiten Quartals 2020 geschlossen. Am 25. November meldete Rheinmetall, dass die Entwicklung einen Schritt vorangekommen sei. Die Apparatur mit einer Ausgangsleistung von 20 Kilowatt sei bereit für einen Testlauf unter "einsatznahen" Bedingungen.
In der Pressemitteilung berichtet Rheinmetall:
Der Laserquellen-Demonstrator kann querschnittlich in verschiedenen Projekten eingesetzt werden, um die Laserquellentechnologie für militärische Anwendungen vertiefend zu untersuchen. Als erstes Projekt wird der Laserquellen-Demonstrator zu einer einjährigen Erprobungsphase auf der Fregatte Sachsen der Deutschen Marine eingesetzt.
Bereits 2015 hat Rheinmetall in einer Erprobungskampagne erstmalig schiffsgetragene Laserwaffen gegen Ziele an Land eingesetzt. In Kooperation mit der Bundesmarine wurden 2018 Laserwaffen mit einer Leistung von 20 Kilowatt getestet.
Die geplanten Versuche in einer militärischen Umgebung und unter einsatznahen Umweltbedingungen sind folglich die nächste Stufe auf dem Weg vom Labor in die Praxis – und dies innerhalb von nur drei Jahren. Dies ist ein großer, notwendiger und herausfordernder Schritt hin zur Einführung zukünftiger Laserwaffensysteme.
Aufgrund des hohen Energiebedarfs ist der Einsatz von Laserwaffen vor allem auf Schiffen vorgesehen. In weiteren Schritten sollen Einsatzmöglichkeiten an Land entwickelt werden.
Laserwaffen sind derzeit ein lukrativer Bereich der Rüstungsindustrie. Sie werden bereits militärisch eingesetzt von den USA, China, Russland und Israel. Großbritannien, Frankreich, Indien und die Türkei entwickeln ebenfalls entsprechende Waffensysteme. In Deutschland arbeitet neben Rheinmetall auch der Rüstungskonzern MBDA an der Fertigstellung von Laserwaffensystemen.
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(rt/dpa)