Vielen Menschen ist Jürgen Fliege vor allem als TV-Moderator im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Erinnerung geblieben. Die Medienindustrie bezeichnet der evangelische Theologe und Bundesverdienstkreuzträger mittlerweile "als Pöbelindustrie".
Es sei sein "Entsetzen" gewesen, das ihn zu seinem Auftritt bei der Querdenken-Demo im September in München bewogen habe, so Fliege.
Das Heiligste, was ich mir vorstellen kann (…), ist die Würde des Menschen", erläutert er.
In Feldafing bei München hatte RT Deutsch-Redakteur Kani Tuyala Gelegenheit, ausführlicher mit dem evangelischen Theologen zu sprechen.
Generell solidarisiere er sich mit allen Menschen, die aufgrund einer anderen Meinung diskreditiert würden, erklärt Fliege etwa.
Das ist das Schlimmste, was man machen kann in einer Demokratie: Eine andere Meinung zu verteufeln und sie zum Teufel zu wünschen", so der Publizist.
Damit bezieht sich der Seelsorger auch auf die Diffamierung von Menschen, die aktuell die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung hinterfragten. Die Corona-Krise offenbare, dass nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Politiker vor allem von Angst getrieben seien.
Aber wenn wir nicht aufpassen, ist die Krankheit besiegt, aber der Patient ist tot", gibt Fliege zu bedenken.
Unter dem Stichwort "Frankenstein" geht Fliege in dem Gespräch auch auf das Thema des sogenannten "Great Reset" ein. Zudem gewährt der Theologe, gegen den ein Disziplinarverfahren der evangelischen Kirche im Jahr 2013 fallengelassen wurde, Einblicke in seinen persönlichen Werdegang und seine Sicht auf das Thema Religiosität.