Ein dänischer Rechtsextremist ist am Dienstag am Berliner Flughafen Tegel abgewiesen worden. Berichten zufolge plante er, am Mittwoch im Bezirk Neukölln, der eine besonders hohe Quote von muslimischen Einwohnern hat, eine Koranverbrennung durchzuführen.
Es handelt sich dabei um den Vorsitzenden der dänischen rechtsextremistischen Partei "Stram Kurs", Rasmus Paludan, erklärte der Berliner Linken-Politiker Niklas Schrader unter Berufung auf die Senatsinnenverwaltung.
Paludan dürfe bis zum 31. Oktober nicht einreisen, wie die Senatsinnenverwaltung gegenüber rbb24 erklärte:
Dies haben wir ihm verweigert. Noch im Flugzeug sitzend wurde ihm von der Bundespolizei die Einreiseverweigerung des Landesamtes für Einwanderung übergeben.
Der rassistische Politiker habe das Flugzeug daher nicht verlassen können und sei noch am Nachmittag desselben Tages nach Kopenhagen zurückgeflogen.
Paludan habe über Facebook für Mittwoch eine Demonstration in der Sonnenallee in Neukölln angekündigt, wie der Tagesspiegel berichtete. In dem Aufruf habe gestanden:
Wir glauben, dass das deutsche Volk wissen sollte, was der Islam ist! Das zeigen wir ihnen am Mittwoch. Dann werden wir alle sehen, ob es wirklich die Religion des Friedens ist! Wir bringen den Koran mit!
Die Berliner Polizei erklärte, dass keine Anmeldung für eine derartige Veranstaltung vorliege, wie rbb24 berichtete.
"Stram Kurs" ist eine dänische Kleinpartei, die offen rassistische Positionen vertritt und bei den Parlamentswahlen im Sommer letzten Jahres weniger als zwei Prozent der Stimmen erreichte. Die Partei fordert ein Islamverbot auf dem Gebiet Dänemarks und die Abschiebung aller nichtdänischen Einwohner Dänemarks. Der Anwalt Rasmus Paludan ist wegen rassistischer Äußerungen vorbestraft und darf drei Jahre lang seinen Beruf nicht ausüben. Er führte in der Vergangenheit bereits mehrere Male Kundgebungen durch, bei denen Korane verbrannt wurden.