Im brandenburgischen Cottbus hat ein 28-jähriger Pakistaner einen 19-jährigen Deutschen hinterrücks mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Die Tat ereignete sich am frühen Mittwochmorgen.
Nach Angaben der Polizei griff der mutmaßliche Täter gegen 05:40 Uhr in einer Straßenbahn der Linie 4 unvermutet an. Der mit einem schwarzen Turban bekleidete Pakistaner stieß dem 19-jährigen Auszubildenden von hinten ein Messer in den Rücken.
Der mutmaßliche Täter war zuvor an der Haltestelle Gelsenkirchener Straße eingestiegen. Nach der Bluttat stieg er an der Haltestelle Thierbacher Straße aus. Das Opfer lief noch mit dem Messer im Körper zum Straßenbahnfahrer, um Hilfe zu erbitten.
Der Jugendliche wurde mit dem Rettungswagen umgehend in das Carl-Thiem-Klinikum gebracht und dort notoperiert. Nachdem er zunächst in Lebensgefahr schwebte, beschrieb die Polizei seinen Zustand später als stabil.
Aufgrund der Kleidung des Verdächtigen schloss die Polizei zunächst einen islamistischen Hintergrund nicht aus und bildete eine "besondere Aufbauorganisation". Die Polizisten sicherten das Videomaterial aus der Straßenbahn, auf dem der knapp 1,60 Meter große Täter gut zu erkennen gewesen sein soll.
Nach intensiven Fahndungsmaßnahmen konnte die Polizei den Pakistaner noch am Mittwochnachmittag gegen 16:30 Uhr in dessen Wohnung festnehmen. Der 28-Jährige, dessen Name mit Abdulsalam R. angegeben wird, war der Polizei bereits wegen anderer Straftaten bekannt.
Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft von Donnerstag wertet die Staatsanwaltschaft die Gewalttat als versuchten Mord. Die Ermittlungen zum Motiv dauerten an. Derzeit seien "keine Hinweise auf einen islamistischen oder terroristischen Hintergrund der Tat erkennbar". Ein Richter erließ Haftbefehl gegen den Mann, der in eine Justizvollzugsanstalt überstellt wurde.
Das Springer-Blatt B.Z. berichtete, dass der Azubi ein Zufallsopfer war und dem mutmaßlichen Täter zuvor nie begegnet war. Das Boulevardblatt wusste auch zu berichten, was der Pakistaner den Polizisten zum Motiv seiner Tat gesagt haben soll. Demnach habe er einen Menschen verletzen oder töten wollen, um sich einen "weiteren Verbleib in Deutschland zu sichern". Seine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland sei abgelaufen.
Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes erwarten den Mann bis zu 15 Jahre Haft. Er könnte auf diese Weise tatsächlich seinen weiteren "Verbleib in Deutschland" erreichen. Die Tat und ihre besonderen Umstände sorgten in den sozialen Netzwerken für wütende und höhnische Reaktionen.
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