Die Katastrophen-Warn-Apps "Nina" und "Katwarn" sind am Donnerstag bei vielen Nutzern still geblieben. Die angekündigte Warnmeldung erschien zunächst nicht. "Wir wissen, dass es teilweise geklappt hat", sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Teilweise sei es aber auch zu einer Überlastung des modularen Warnsystems gekommen. Die Apps soll Nutzer vor Gefahren warnen – an diesem Donnerstag sollten sie einen Probealarm übermitteln.
Erstmals seit der Wiedervereinigung war um 11 Uhr der bundesweite Probealarm ausgelöst worden. Der sogenannte Warntag dient als Vorbereitung auf Gefahrenlagen wie schwere Unwetter, Chemieunfälle oder auch Terroranschläge.
Die Warn-App "Nina" wird derzeit von rund 7,6 Millionen Menschen genutzt. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurde sie deutlich häufiger heruntergeladen. Über die App warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe vor Gefahren wie Bränden, radioaktiver Strahlung, Stromausfällen, Erdbeben oder Überschwemmungen.
Auf Twitter machten sich User über die Fehlfunktion lustig:
Eigentlich sollten alle Nutzer, die die Apps installiert haben, folgende Meldung erhalten: "Bundesweiter Warntag 2020 – Probewarnung; Bundesland; In Deutschland findet heute der Warntag2020 mit einem bundesweiten Probealarm für alle Warnmittel statt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung; Handlungsempfehlung: Informieren Sie Ihre Nachbarn." In Berlin allerdings meldete sich "Nina" eine halbe Stunde zu spät. Auch in Potsdam oder Nordrhein-Westfalen soll sie die Warn-App laut Twitter-Usern nicht funktionier haben. "Katwarn" enttäuschte ebenfalls. Beispielsweise in Halle:
Der nächste Warntag soll am 9. September 2021 stattfinden. Ein Jahr also, um die gravierenden Mängel zu beheben.
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