In der Nacht zum Donnerstag hätten Unbekannte dort Behälter mit Flüssigkeit und Anzünder abgestellt, bestätigte am Samstag ein Sprecher der Polizei im ostwestfälischen Gütersloh. Dazu sei ein Bekennerschreiben eingegangen. Über den Fund hatte zunächst die Tageszeitung Die Glocke berichtet.
Nach Informationen des Blattes, dem das zweiseitige Schreiben in Kopie vorliegt, übernehmen zwei Organisationen die Verantwortung für den potenziellen Brandanschlag: Die "Revolutionären Aktionszellen" sowie die "Westfälische Animal Liberation Front". Sie sprächen von einer gemeinsamen Aktion gegen Konzernchef Tönnies.
In dem Schreiben heißt es laut einem Bericht der BILD-Zeitung:
Hurra, Hurra, beim Clemens an der Villa hat es gebrannt.
Die beiden Gruppierungen sprechen laut dem Bericht von einer gemeinsamen Aktion gegen Konzernchef Tönnies. Sie würden solidarisch die Kampagne "Shut Down Schweinesystem" unterstützen. Weiter berichtet die BILD, dass in dem Schreiben der radikalen Tierschützer auch die frühere RAF-Terroristin Ulrike Meinhof zitiert werde. Deswegen habe sich mittlerweile auch der Generalbundesanwalt eingeschaltet.
"Wir fordern einen grundlegenden sozialen Wandel hin zu einer Gesellschaft, in der Ausbeutung, Unterdrückung und soziale Ausschließung aller Menschen wie Tiere und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen beseitigt sind", sollen die mutmaßlichen Täter in ihrem Schreiben fordern und ihre Tat ehemaligen RAF-Mitgliedern widmen.
Die vor dem Haus gefundene Flüssigkeit werde noch untersucht, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen lägen beim Staatsschutz der Polizei Bielefeld. Konkrete Gefahr habe aber nicht bestanden, denn es sei nichts angezündet worden, und die Gegenstände seien auch zu weit vom Wohnhaus entfernt gewesen.
Tönnies ist Geschäftsführer des größten deutschen Fleischkonzerns. Er steht unter anderem wegen eines Corona-Massenausbruchs unter Beschäftigten am ostwestfälischen Stammsitz seiner Firma in der Kritik. Vorwürfe gibt es auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und die Haltung der Schlachttiere. Tönnies wohnt in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh.