Auf einem Bild steht Robert Habeck in einem blauen Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln am Ufer der Elbe. Das Foto entstand Mitte August im sächsischen Zeithain während der Sommertour des Grünen-Politikers. Eines der Themen bei seinem Besuch in Sachsen war die künftige Wasserversorgung in Deutschland, die laut Habeck ein drängendes Problem sei. Ganz passend dazu das Foto mit dem Grünen-Chef am Ufer eines Flußes.
Auf einem anderen Bild läuft der 50-Jährige mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht durchs Wasser, barfuß. Seine Schuhe trägt er lässig in der rechten Hand, die Hosenbeine sind hochgekrempelt. Das Foto könnte einem Reisekatalog entstammen.
Ein weiteres Foto zeigt den Grünen-Chef mit einem Buch in der Hand. Habeck, promovierter Philosoph und selbst Schriftsteller, der gern betont, dass das Schreiben sein Leben gewesen sei, bevor die Politik es wurde, ist vertieft in die Lektüre. Im Hintergrund ist ein Bücherregal zu erkennen, vor ihm steht, wie absichtlich platziert, das Werk "Die Pest" des französischen Autors Albert Camus. Das Foto veröffentlichte der Politiker während des Corona-Lockdowns auf seinem Instagram-Profil mit dem Text dazu:
Die Momente ohne Videokonferenzen nutze ich zum Lesen.
Er ergänzte, er fahre aktuell "dreigleisig" und nannte zugleich die Titel der drei Werke, die er momentan so liest. Doch obwohl es dem Betrachter vielleicht nach Selbstinszenierung aussehen könnte, nein, das soll es nicht sein. Denn der Grünen-Chef erklärte jüngst in dem ARD-Sommerinterview, er mache das nicht gerne. Zuvor konfrontierte der ARD-Moderator Oliver Köhrs den Politprofi mit dem Vorwurf, er inszeniere sich etwa auf Instagram zu stark, vernachlässige teils aber Inhalte. Habeck jedoch erwiderte:
Was ich nicht gerne mache, sind die inszenierten Bilder von Macht und Glorismus. Ich möchte gerne Pommes auf dem Bürgersteig essen und wenn ich dabei fotografiert werde, dann ist es halt so. Wenn Sie das Inszenierung nennen, dann ist es so. Ich bin halt so.
Diese Aussage sorgte vor allem bei den Nutzern der sozialen Medien für Erheiterung. Es fing ein regelrechter Wettlauf an, wer ein Bild des Grünen-Chefs herausgräbt, auf dem die genannte Nicht-Inszenierung zu sehen sei.
Ein Nutzer schrieb etwa zu einem Foto vom Elbe-Ufer: "Robert Habeck, wie er rein zufällig an der Pommesbude fotografiert wird."
Ein anderer Nutzer veröffentlichte gleich mehrere Bilder.
Ob die Grünen ihre Co-Vorsitzende Annalena Baerbock oder doch Habeck am Ende ins Rennen ums Kanzleramt schicken, wird sich zeigen. Doch an nicht-inszenierten Bildern des 50-Jährigen dürfte es sicherlich nicht mangeln.
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