Mann fährt in Menschengruppe am Berliner Zoo – sieben Verletzte

In der Westberliner City ist am Sonntagmorgen ein Mann in eine Menschenmenge gefahren. Sechs Personen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Sicherheitskräfte mussten den Fahrer überwältigen. Dennoch spricht die Polizei in einer ersten Reaktion von einem Unfall.

Am Berliner Hardenbergplatz in der Nähe des Bahnhofs Zoologischer Garten ist am Sonntagmorgen ein Mann mit einem Mercedes mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschengruppe gefahren. Sieben Personen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Zu dem Vorfall kam es gegen 7.20 Uhr.

Eine Person wurde unter dem Auto eingeklemmt. Sie musste befreit und reanimiert werden. Passanten, die die Szene beobachteten, stehen unter Schock und werden seelsorgerisch betreut.

Die Berliner Feuerwehr sprach in einem Tweet eine Stunde nach dem Vorfall von einem "schweren Verkehrsunfall". Es sollen etwa 60 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen sein. Auch ein Rettungshubschrauber wurde eingesetzt.

Gleichzeitig ist in ersten Meldungen die Rede davon, dass der Fahrer von Sicherheitskräften überwältigt werden musste. Die Polizei war auch mit Sprengstoffspürhunden im Einsatz. 

Gegen 9.30 Uhr erklärte die Berliner Polizei auf Twitter, dass der Fahrer festgenommen worden sei. Die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei liefen. Auch die Polizei sprach von einem Unfall. Es gebe "keinerlei Anhaltspunkte für eine politische oder religiöse Motivation". 

Später am Morgen erklärte ein Polizist gegenüber Pressevertretern, dass der 24-jährige Fahrer beim Linksabbiegen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren habe. Zur Staatsangehörigkeit des Fahrers wollte der Polizist keine Angaben machen. Auf Bildern des Unfallfahrzeugs ist ein estnisches Kennzeichen zu erkennen.

Nachtrag: Wie ein Polizeisprecher am Sonntagnachmittag erklärte, habe ein Atemalkoholtest beim Fahrer einen Wert von 0,7 Promille ergeben. Es gebe aber keine Hinweise auf Drogenkonsum. Bei dem Fahrer soll es sich nach Polizeiangaben um einen Kosovaren handeln.

Die Zahl der Verletzten korrigierte die Polizei von sieben auf sechs. Zwei der drei Schwerverletzten seien auch am Sonntagnachmittag nicht ansprechbar gewesen. Ihre Identität sei nicht bekannt. Die Schwerverletzten sollen aus dem Obdachlosenmilieu stammen.

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