Rekordeinnahmen 2019: Katholische Kirche kassierte 6,8 Milliarden Euro

Seit Jahren macht die katholische Kirche vor allem in negativer Hinsicht von sich reden. Die nicht abreißenden Enthüllungen von Missbrauch sorgten für sinkende Mitgliederzahlen. Jüngste Meldungen zur katholischen Kirche dürften – zumindest kirchenintern – nun die Stimmung heben.

Trotz sinkender Mitgliederzahlen, konnten jene "Vertreter Gottes auf Erden" in der katholischen Kirche Deutschlands mit Einnahmen in Höhe von mehr als 6,8 Milliarden Euro im Jahr 2019 ein neues Rekordhoch erzielen.

Obwohl es immer weniger Kirchenmitglieder gibt, steigen die Einnahmen der Kirche aus der Kirchensteuer", heißt es dazu bei katholisch.de.

Die Angaben stammen aus einer am Montag von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Broschüre. Demzufolge stiegen die Einnahmen aus der Kirchensteuer um 1,8 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro im Jahr 2019. Im Jahr 2018 hatte die katholische Kirche gut 6,6 Milliarden Euro Kirchensteuern verzeichnet. Damit stiegen die Einnahmen nun bereits das fünfte Jahr in Folge.

Die Kirchensteuern werden in Deutschland über die staatlichen Finanzämter eingezogen und anschließend an die Kirchen weitergleitet. Der Staat kassiert für diese Dienstleistung auch noch – etwa drei Prozent des Kirchensteueraufkommens.

Weitere Einnahmequellen der Kirche sind Spenden, Gebühren für konkrete Leistungen (Kindertagesstätten), staatliche Zuschüsse sowie Einkünfte aus Vermietungen und Verpachtungen", heißt es in der Broschüre.

Derweil kann sich auch die evangelische Kirche der wachsenden Einnahmen aus der Kirchensteuer erfreuen. Ihre Einnahmen stiegen 2019 um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichten 5,96 Milliarden Euro.

Beim Berichtszeitraum 2019 handelt es sich nach Kircheninformationen um "das Jahr mit den bisher höchsten Kirchenaustrittszahlen in der Geschichte der katholischen Kirche in der Bundesrepublik".

Hauptgrund der dennoch wachsenden Kirchensteuereinnahmen ist die positive Lage am deutschen Arbeitskräftemarkt und ein damit einhergehender Anstieg der Lohn- und Einkommensteuer. Beide Steuern sind ausschlaggebend für die Höhe der jeweiligen Kirchensteuer. Für das laufende Jahr rechnen beide christliche Kirchen allerdings mit starken Einbußen aufgrund der Wirtschaftskrise durch die Corona-Pandemie. Die Kirchensteuer wird durch Gesetze der Bundesländer geregelt (Kirchensteuergesetze).

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