Exklusiv: "Namen nennen!" – Pädophilen-Opfer des "Kentler-Experiments" fordern Gerechtigkeit

Im sogenannten "Kentler-Experiment" wurden in West-Berlin ab den 1960er Jahren jahrzehntelang Jugendliche, die als schwer erziehbar galten, pädophilen Männern zur "Fürsorge" anvertraut. In einem Gespräch mit RT beklagen die Opfer die unvollständige Aufarbeitung.

Es sind Aussagen, die wütend machen:"Es ist so, als ob Räuber ihre eigenen Ermittlungen durchführen dürfen" – Was zwei der Opfer des sogenannten "Kentler-Experiments" zu der vermeintlichen Aufklärungsarbeit des Berliner Senats zu sagen haben, macht schlicht fassungslos.

In einem knapp 40-minütigen Interview mit RT beklagen sie, dass immer noch nicht alle Namen der Beteiligten genannt würden. Der Berliner Senat sei eine "Täterorganisation", die praktisch ihre eigenen Vergehen aufklären dürfe. Die beiden Opfer geben auch einen schockierenden Einblick in den Alltag bei ihrem "Pflegevater" Fritz H., einem pädophilen Sadisten.

Im Rahmen des sogenannten "Kentler-Experiments" wurden seit Ende der 1960er Jahre jahrzehntelang Jugendliche, die als schwer erziehbar galten, im damaligen West-Berlin pädophilen Männern zur "Fürsorge" anvertraut, auf Anregung des Sexualwissenschaftlers Helmut Kentler und mit Genehmigung des Berliner Senats und der Beteiligung der zuständigen Jugendämter.

Zwar hatte die Universität Hildesheim diesen Missbrauch im Auftrag des Berliner Senats vor einiger Zeit aufgearbeitet und festgestellt, dass die Verantwortung für die Verbrechen "unstrittig beim Senat als dessen Dienstherr" liege. Doch für die beiden Opfer ist dies nur eine "Kabarettaufführung", da es bis heute kein juristisches Eingeständnis gegeben habe. Nicht die Opfer würden geschützt, sondern die Täter.

Das Interview erscheint diesen Samstag, 18. Juli, um 11 Uhr bei RT Deutsch.