Größenwahn? Deutscher UN-Botschafter will Russland und China im Sicherheitsrat isolieren

Der deutsche UN-Botschafter Christopher Heusgen hat nach der Einigung zur sogenannten "Syrienhilfe" für das von Al-Qaida kontrollierte Nordsyrien die Katze aus dem Sack gelassen. Gegenüber der ARD erklärte er, dass es darum ginge, Russland und China im Sicherheitsrat zu isolieren.

Nach intensiven und hart geführten Verhandlungen hatte sich der UN-Sicherheitsrat am Wochenende – nach anfänglicher massiver Ablehnung durch die USA und EU-Länder – auf den Vorschlag der Russischen Föderation geeinigt, Hilfsgüter für die letzte von Dschihadisten dominierte Region im Südwesten Syriens nur noch über einen türkisch-syrischen Grenzübergang ins Land zu lassen. Russland und auch China argumentierten, dass die Hilfslieferungen innerhalb Syriens und nicht über türkische Grenzposten verteilt werden können. 

Am Ende der entscheidenden Sitzung im Sicherheitsrat gab der deutsche UN-Vertreter seiner Enttäuschung Ausdruck und erklärte - in einer sehr gewagten Sicht auf die Sachlage - gegenüber den russischen und chinesischen Vertretern:

Sagt euren Regierungen, dass der deutsche Botschafter fragt, ob die Leute, die die Anweisung gegeben haben, 500.000 Kindern die Hilfe zu entziehen, morgen noch in den Spiegel schauen können.

Nach der Sitzung im UN-Sicherheitsrat ließ Heusgen jedoch erkennen, worum es ihm bei der Auseinandersetzung mit Russland und China im UN-Sicherheitsrat wohl tatsächlich gegangen ist. Mit Sorge um die erwähnten 500.000 syrischen Kinder hatte das recht wenig zu tun. Gegenüber dem New York-Korrespondenten der ARD, Peter Mücke, erklärte er unmissverständlich: 

Immerhin sei es durch den öffentlichen Streit gelungen, Russland und China im Sicherheitsrat zu isolieren und in die Defensive zu bringen.

Auf der aktuellen Bundespressekonferenz wollte RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg von der Bundesregierung wissen, worin die "Isolierung und in die Defensive bringen" von Russland und China im UN-Sicherheitsrat bestand und was sich Deutschland davon erhofft. Die Antwort des Außenamtssprechers steht für sich: 

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