Donald Trump ist zurück im Wahlkampf: Bereits auf seiner ersten Veranstaltung seit Monaten ließ er Kritik an die Adresse Deutschlands hageln. Der US-Präsident bekräftigte in seiner mehr als anderthalbstündigen Ansprache am Samstagabend in Tulsa unter anderem seine Absicht, fast 10.000 US-Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Außerdem warf der Republikaner der Bundesregierung vor, der NATO wegen unzureichender Verteidigungsausgaben in den vergangenen 25 Jahren eine Billion US-Dollar zu schulden.
Der Linke-Abgeordnete Dr. Diether Dehm ist mit Donald Trumps Äußerungen nicht einverstanden. In Bezug auf die angeblich eine Billion US-Dollar schweren Schulden Deutschlands sagt der Politiker:
Deutschland schuldet den USA Dank. So, wie Deutschland der Sowjetunion Dank schuldet, dass wir im Mai vor 75 Jahren vom Faschismus befreit wurden. Ansonsten schuldet Deutschland den USA nichts.
Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel wisse das, auch wenn ihre Rhetorik womöglich anders klinge. Die Bundeskanzlerin sei eine rationale Politikerin, so Dehm.
Das verbindet sie mit einem der wenigen anderen rationalen Politikern auf dieser Welt – nämlich Wladimir Putin. Beide sind berechenbare und berechnende Politiker.
Im Zusammenhang mit einen von Donald Trump angedrohten Teilabzug von US-Truppen aus Deutschland findet Dr. Diether Dehm, dass einige Menschen in den betroffenen Regionen ihre Arbeitsplätze verlieren könnten. Dennoch würden sie darüber froh sein, dass "über ihren Dächern nicht mehr Kerosin und Teer und Umweltschmutz abgeladen wird". Dehm wörtlich:
Die große Mehrheit der Deutschen wäre heilfroh, wenn die Amis lieber gestern als morgen abziehen.
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