Corona-Ausbruch in Tönnies-Fleischfabrik: Mehr als 1.000 Infizierte – Sogar Bundeswehr im Einsatz

Der heftige Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh hält die Behörden weiter in Atem. Das Virus wurde inzwischen bei mehr als 1.000 Mitarbeitern nachgewiesen. Die Fabrik muss 14 Tage schließen. Mittlerweile ist sogar die Bundeswehr im Einsatz.

Im Zuge des Corona-Ausbruchs in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb mit inzwischen 1.029 positiv auf das Virus getesteten Mitarbeitern hilft die Bundeswehr bei den angeordneten Massentests. Am Freitag trafen die ersten 25 Soldaten ein und nahmen erste Proben bei Beschäftigten des Unternehmens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Sie beteiligten sich auch an organisatorischen Arbeiten.

Es wurden Absperrungen und Zäune aufgebaut", sagte der Sprecher der Bundeswehr in NRW, Uwe Kort.

Die Soldaten kommen aus Augustdorf im benachbarten Kreis Lippe und aus Rheinland-Pfalz. "Der Kreis hat aber weiter die Verantwortung", so der Bundeswehr-Sprecher weiter. "Wir unterstützen nur."

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Am Samstag wurden dann weitere 40 Soldaten zur Unterstützung am Tönnies-Werk hinzugeholt. "20 davon helfen bei der Dokumentation, und 20 helfen bei der Kontaktpersonennachverfolgung." Die Kräfte seien mit zehn Fahrzeugen der Bundeswehr unterwegs und führen gemeinsam mit medizinischem Personal und Mitarbeitern des Kreises Gütersloh Unterkünfte ab und testeten dort Menschen. Laut Kort sprechen die Soldaten osteuropäische Sprachen, um sich mit den Arbeitern verständigen zu können.

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Der Kreis hatte am Freitag verfügt, dass alle rund 6.500 Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück mitsamt allen Haushaltsangehörigen in Quarantäne müssen. Der Ausbruch war am Mittwoch bekannt geworden. Am Samstag wurde der Betrieb für 14 Tage geschlossen.